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Stadt Kaiserslautern hat Sportwette auf den FCK verloren

Bund der Steuerzahler Rheinland Pfalz e. V. / Presseinformation 03.05.2018

Fritz-Walter-Stadion zum Verkauf ausschreiben

Der Abstieg des 1. FC Kaiserslautern in die 3. Liga ist besiegelt. Für die Stadt Kaiserslautern ist damit ein selbst verursachter Schaden in Millionenhöhe verbunden. Der BdSt Rheinland-Pfalz fordert die Stadt auf, die Konsequenzen zu ziehen und das Fritz-Walter-Stadion zum Verkauf auszuschreiben. Jetzt müsse es darum gehen, die Verluste zu begrenzen.

„Leider ist dem 1. FC Kaiserslautern der Klassenerhalt nicht gelungen. Mit seinem Abstieg in die 3. Liga hat die Stadt Kaiserslautern ihre Sportwette auf den FCK nur rund einen Monat nach der umstrittenen Entscheidung zur Stadionpacht verloren“, kritisiert René Quante, Geschäftsführer des BdSt Rheinland-Pfalz. „Statt der 3,2 Millionen Euro an Stadionpacht, die eigentlich in der 3. Liga fällig gewesen wären, gibt es nur noch 425.000 Euro. Für die 2,8 Millionen Euro Differenz, um die notwendigsten Ausgaben der Stadiongesellschaft finanzieren zu können, kommen nun die Steuerzahler auf. Solange diese Regelung gilt, entsteht der Stadt ein millionenschwerer Schaden.“

Zur Kompensation der Pachtsenkung wurde für die 1. Bundesliga eine erhöhte Mindestpacht von 3,6 Millionen Euro bis 4,6 Millionen Euro vereinbart, deren Abstufung sich nach der Fernsehgeldtabelle richtet. Die Gesamtregelung gilt für die Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020. Für den Steuerzahlerbund handelt es sich dabei um ein unrealistisches Schaufenster-Angebot. „Noch am 23. April 2018 hat uns die Stadt Kaiserslautern versichert, dass sie einen Aufstieg des FCK in die 1. Bundesliga in der Spielzeit 2019/2020 für möglich hält. Doch nun hat die harte Realität das pure Wunschdenken eingeholt“, so Quante. „Wir haben jetzt eine Situation, in der es keine Pachtabdeckung der Mindestausgaben der Stadiongesellschaft mehr gibt und die Stadt deutlich drauflegen muss – sowohl in der 3. Liga als auch in der 2. Bundesliga.“

Deshalb fordert der Steuerzahlerbund die Stadt Kaiserslautern auf, die Konsequenzen zu ziehen und das Fritz-Walter-Station zum Verkauf auszuschreiben. „Mittlerweile sollten der Stadtspitze und dem Stadtrat klar sein, dass es keinen Sinn macht, immerzu neue Sportwetten auf den FCK mit noch schlechteren Chancen und höherem Einsatz abzuschließen. Wenn die Roten Teufel mit ihrer Pacht weder die kompletten Zinsen noch einen Anteil zur Tilgung des Kredits von 65 Millionen Euro zur vergangenen FCK-Rettung aufbringen können, sollte die Stadt ihre Verluste begrenzen. Dazu sollte das Fritz-Walter-Stadion an einen Investor verkauft werden“, empfiehlt der BdSt-Geschäftsführer. „Der Verkaufserlös sollte der Tilgungsrücklage zugeführt werden, um den offenen Kredit weitmöglichst bedienen zu können. Vielleicht ließe sich sogar eine vorzeitige Kreditablösung mit der Bank aushandeln. Doch so oder so verbliebe der Restkredit als Schaden aus einer unglücklichen Geschäftsbeziehung mit dem FCK. Dagegen wäre es verantwortungslos, die Politik der Sportwetten bis zur Kreditablösung im Jahr 2036 fortzuführen und zusätzliche Millionenschäden in Kauf zu nehmen.“    

Die Chancen eines Stadionverkaufs betrachtet der BdSt Rheinland-Pfalz differenziert. „Das Fritz-Walter-Stadion ist kein attraktives Renditeobjekt, um das sich die Investoren reißen werden – so viel ist klar. Allerdings ließen sich selbst für den insolventen Nürburgring sowie die defizitären Flughäfen Hahn und Zweibrücken potente Käufer finden. Wenn selbst das geht, ist ein Stadionverkauf über eine Ausschreibung keine prinzipielle Unmöglichkeit. Mit der Übernahme des Pachtvertrages durch den Investor wäre auch der Verbleib des FCK im Fritz-Walter-Stadion bis 2028 gesichert. Alles weitere würde dann vom sportlichen Erfolg oder Misserfolg der Roten Teufel abhängen“, erklärt Quante. „Es ist an der Zeit, die Steuerzahler endlich aus dem Spiel zu nehmen. Millionenschwere Sportwetten sollte das hochverschuldete Kaiserslautern besser Privaten mit großem Geldbeutel überlassen.“

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