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Besteuerungsverfahren: Steuerberaterverband drängt auf zügige Digitalisierung

01.02.2022

Digitalisierung ist ein wichtiges Thema im Koalitionsvertrag. Wie der Deutsche Steuerberaterverband (DStV) mitteilt, soll auch das Besteuerungsverfahren noch digitaler und Steuerbürokratie reduziert werden. Die konkrete Umsetzung sei jedoch vorerst noch offen. Der DStV drängt, es gelte Tempo zu machen.

Laut Verband wollen die Koalitionspartner die Digitalisierung des Besteuerungsverfahrens konsequent weiter vorantreiben. Digitalisierte Verfahren wie die vorausgefüllte Steuererklärung (Easy Tax) versprächen Erleichterungen für Steuerpflichtige bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten. Steuerliche Regelungen sollen grundsätzlich auch digital umsetzbar sein. Zudem solle die gesamte Interaktion zwischen Steuerpflichtigem und Finanzverwaltung digital möglich sein. Weiterhin sei die Einrichtung einer zentralen Organisationseinheit auf Bundesebene vorgesehen. Ziel sei es, durch volldigitalisierte Verfahren die Steuerbürokratie spürbar zu verringern.

Der DStV freut sich über die Pläne. Die bestehenden Medienbrüche in der Kommunikation zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigem beziehungsweise Steuerberater sieht er seit jeher sehr kritisch. Auch wenn die Darstellungen im Koalitionsvertrag sehr allgemein gehalten sind, sei die Stoßrichtung, die gesamte Interaktion zwischen diesen Beteiligten digital zu ermöglichen, daher positiv zu bewerten. Bei Betriebsprüfungen etwa wäre eine datenschutzsichere Container-Lösung wünschenswert, so der Verband.

DIVA (digitaler Verwaltungsakt), RaBe (Referenzierung auf Belege) und NACHDIGAL (Nachreichung und Miteinreichung von digitalen Belegen und Beiblättern über ELSTER) seien drei wichtige Schlüsselwörter für Steuerberater und ihre Mandanten im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Steuervereinfachung. Im Koalitionsvertrag suche man diese Begriffe jedoch vergeblich, kritisiert der DStV. Durch NACHDIGAL könnten Mitteilungen und Belege zur Steuererklärung auf schnellem Weg elektronisch an die Finanzverwaltung nachgereicht werden. Mittels DIVA könnten zum Beispiel Steuerbescheide digital versendet werden und durch RaBe sollten mittelfristig Steuererklärungen mit Referenzen an das Finanzamt übermittelt werden können. Der DStV habe den inzwischen bundesweiten Start von NACHDIGAL begrüßt. Nach seiner Einschätzung ist es nun außerordentlich wichtig, dass das Digitalisierungsprojekt RaBe zeitnah, in allen Bundesländern und für alle Steuerarten umgesetzt wird. So könnte der Bürokratieabbau wesentlich vorangebracht, die Bearbeitung der Steuererklärungen weiter vereinfacht und so die kleinen und mittleren Steuerkanzleien sowie ihre Mandanten spürbar entlastet werden.

Im internationalen Vergleich hinke Deutschland in puncto Digitalisierung deutlich hinterher, gibt der DStV zu bedenken. Daher fordert sein Präsident, Torsten Lüth: "Mit dem Fokus auf die Digitalisierung ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Nun liegt es an den Koalitionspartnern, dass die Digitalisierung des Besteuerungsverfahrens konsequent und vor allem zügig mit den Bundesländern fortgesetzt und datenschutzsicher umgesetzt wird. Dies wäre für die Steuerpflichtigen und die kleinen und mittleren Kanzleien wichtig, um hinsichtlich der Steuerbürokratie entlastet zu werden."

Deutscher Steuerberaterverband e.V., PM vom 27.01.2022

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