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„Forum am Sternplatz“ in der Lüdenscheider Innenstadt
© BdSt/Jens Ammann

Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren, Teil 10

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 29.01.2024, Jens Ammann

Große Kaufhäuser und Moderiesen schließen ihre Pforten, Ankermieter brechen weg, Kundenmagneten verlieren an Anziehungskraft. Wie können Städte dem Ausverkauf ihrer Innenstädte entgegentreten? Beispiel Lüdenscheid.

Lüdenscheid. Wer im Zentrum der Lüdenscheider Innenstadt das „Forum am Sternplatz“ betritt, findet sich in einer an Trostlosigkeit schwer zu überbietenden Einkaufspassage wieder. Es steht seit Jahren leer, lediglich ein Nebeneingang zu einem Kaufhaus lädt ein. Die ehemalige Einzelhandelsgroßimmobilie ist wesentlicher
Bestandteil des Stadtbildes, der Leerstand prägt den Bereich und das Umfeld. Eine dazugehörige Tiefgarage wird noch genutzt, das Forum verkommt als Durchgang zum anliegenden Parkhaus sowie zur Börsenstraße.
Das „Forum am Sternplatz“ teilt sich auf in die ehemalige Ladenpassage und das ehemalige Wellenbad. Das Objekt hat derzeit drei  verschiedenen Eigentümer. Sämtliche Nachnutzungsperspektiven, Konzepte für eine Wiederbelebung wurden nicht umgesetzt oder bleiben ohne Erfolg. Die Konsequenz ist wie so oft:  Umliegende Geschäfte leiden mit, der Trading-Down-Effekt ist spürbar. Neue Investoren, die das Gebäude entwickeln wollten, fanden sich nicht. Nach langwierigen Gesprächen und Verhandlungen mit allen Beteiligten waren die Eigentümer bereit, an die Stadt zu verkaufen.
Das Gebäude liegt dann in der Hand der Stadt, und das verbundene Parkhaus in der einer Stadttochter. Lüdenscheid möchte also das Zepter selbst in die Hand nehmen. „Der marode Gebäudekomplex soll mittelfristig abgerissen werden und es soll an der Stelle etwas Neues entstehen. Wie genau die Fläche entwickelt werden soll, ist derzeit noch offen. Zunächst geht es aber darum, den Abriss zu bewältigen…“, so die Stadt. Weiter führt sie aus: „Für die weitere Entwicklung der Fläche bemüht sich die Stadt, Fördermittel einzuwerben. Aufgrund der zentralen Lage und der Bedeutung für die Weiterentwicklung der Lüdenscheider Innenstadt, soll in diesem Zusammenhang ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt werden, das die Grundlage für eine Förderung sein könnte. Dabei ist auch eine aktive Beteiligung der Bürgerschaft vorgesehen. Eine Option könnte auch die Weiterveräußerung an einen Investor sein. Denn ein wesentliches zentrales Element für die weitere Entwicklung des Gebäudekomplexes war immer, dass dieser in der Hand eines Eigentümers liegen sollte. Da dies mit dem Erwerb durch die Stadt erreicht ist, stehen nun auch diese Entwicklungsperspektiven offen.“ Da das Gebäude bislang noch nicht in den Besitz der Stadt übergegangen und Vertragsangelegenheiten betroffen seien, könne die Stadt derzeit keine Angaben zur Höhe des Kaufpreises machen. Der sei aber über den Haushalt 2023 abgedeckt. Wenn der Kauf vollzogen ist, werden wir noch einmal nachfragen.

Der BdSt NRW meint:
Verständlich, dass Lüdenscheid das Forum gekauft hat. Für leidende Innenstädte sind leere Center ohne Aussicht auf Verbesserung ein Desaster. Durch Zusehen wird nichts besser. Doch das Center steht seit Jahren leer, die Verhandlungen waren „langwierig“. Die Stadt hätte zumindest die Zeit der Verhandlung nutzen müssen, um konzeptionell aktiv zu werden, damit sie weiß, was mit dem Grundstück geschehen soll. Es kann lange dauern, bis etwas Neues der Abwärtsspirale im Einzelhandel entgegensteht, zumal Großbaustellen auch nicht zum Flanieren einladen. Vertane Zeit und Öl auf die Mühlen des Trading-Downs.

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