Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren, ...
Die Luminaden in Leverkusen-Wiesdorf
© BdSt/Jens Ammann

Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren, Teil 9

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 22.01.2024, Jens Ammann

Große Kaufhäuser und Moderiesen schließen ihre Pforten, Ankermieter brechen weg, Kundenmagneten verlieren an Anziehungskraft. Wie können Städte dem Ausverkauf ihrer Innenstädte entgegentreten? Beispiel Leverkusen.

Zum 30. Juni 2023 musste in Leverkusen Galeria Kaufhof schließen. Das Gebäude liegt als Bestandteil der so genannten Luminaden zentral in der Innenstadt von  Leverkusen-Wiesdorf. Die Immobilieneigentümerin hatte schnell einen Nachmieter gefunden. Unter dem Namen „Aachener Modehaus“ wollte die TEH Textilhandel
GmbH mehrere Galeria-Standorte retten. Der Mietvertrag begann nahtlos am 1. Juli und läuft über zehn Jahre.
Doch die Immobilieneigentümerin wollte verkaufen. Die Stadt sah die Chance, um über den Kauf durch eine Tochtergesellschaft (die SWM Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort mbH) zu verhindern, dass die Immobilie an einen Investor veräußert wird, der nicht die Interessen der Stadt verfolgt. Die Einflussmöglichkeiten wären dann nur noch gering. Auch waren die Turbulenzen um den per Haftbefehl gesuchten Gründer und Eigentümer der TEH GmbH und deren Insolvenzverfahren nicht vertrauensfördernd. Nach monatelangen Leerstand öffnete das Modehaus erst Mitte Dezember 2023 und will voraussichtlich Ende Januar 2024 bereits wieder schließen. Leverkusen hat gelernt: Die jahrelangen Leerstände im City C (siehe NRWNachrichten 9/2022) haben unschön gezeigt, was der so genannte Trading-Down-Effekt in einem Einkaufzentrum konkret bedeutet. Leerstände ziehen weitere Leerstände nach sich. Die Stadt möchte nun früh eingreifen und die Gestaltung und Nutzung des Galeria-Gebäudes maßgeblich  mitbestimmen. Mit dem Kauf wird sie auch Miteigentümerin der Einkaufspassage „Luminaden“. Die ist über eine Fußgängerzone mit der Rathausgalerie, einem weiteren Einkaufszentrum, verbunden. Bleiben beide Anziehungspunkte attraktiv, profitiert auch der dazwischenliegende Handel. Auskunft über den Kaufpreis erteilt
die Stadt nicht, ebenso wenig über eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Das war beim benachbarten City C noch anders. Hier nannte die Stadt bei ihrem Kauf Beträge. Und was ist daraus geworden? Die SWM hat nun einen Plan und will  urbanes Wohnen statt leerer Läden errichten. Das Investitionsvolumen wird hoch, die Gesellschaft spricht von einem dreistelligen Millionenbereich.

Der BdSt NRW meint:
Es ist nachzuvollziehen, dass Leverkusen nicht zusehen möchte, wie der Einzelhandel in der Innenstadt zunehmend „dünner“ wird, sondern die Weichen für die künftige Entwicklung stellen will. Das sieht beim Konzept des City C ganz gut aus. Wermutstropfen aus Steuerzahlersicht ist die Rechnung. Der dreistellige  Millionenbetrag muss mit Steuergeld finanziert werden. Und die Steuerzahler wissen nicht, ob er im oberen oder unteren Bereich angesiedelt ist. Es wäre ratsam, private Co-Investoren zu suchen. Mit dem Kauf des Galeria-Gebäudes will die Stadt ihre Interessen sichern. Das ist sinnvoller als abseits zu stehen. Ob die Stadt bzw. deren Tochter aber mehr Erfolg hat als private Investoren, muss sich zeigen. Warum hält Leverkusen mit Kaufpreis und Wirtschaftlichkeitsberechnung hinter dem Berg? Ist der Preis so hoch? Hier wäre mehr Transparenz angesagt. Auch wenn die Projekte in eine GmbH ausgliedert sind, das Geld kommt vom Steuerzahler.

Lesen Sie auch:

Folge 10: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Lüdenscheid)
Folge 9: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Leverkusen)
Folge 8: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (NRW)
Folge 7: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Herne)
Folge 6: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Stolberg)
Folge 5: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Remscheid)
Folge 4: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Velbert, Rheine, Ratingen)
Folge 3: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Dormagen, Monheim am Rhein)
Folge 2: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (Leverkusen)
Folge 1: Ideen zur Rettung der Stadtteilzentren (NRW)

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland