Temporäre MwSt-Senkung: Hatte kaum Auswirkungen auf Konsum

Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent hat den Konsum in Deutschland kaum belebt. Dies meldet das ifo Institut in München.

Das Ziel der Bundesregierung, mit der Mehrwertsteuersenkung die Bürger zu größeren Anschaffungen zu bewegen, sei nicht erreicht worden. Nur zwei Prozent der Befragten, die im Zeitraum von Juli bis Oktober 2020 größere Ausgaben getätigt hätten, hätten ohne die Mehrwertsteuersenkung auf diese Anschaffungen verzichtet. Nur zwölf Prozent derjenigen, die bis Ende 2020 noch Einkäufe planten, hätten ohne die Mehrwertsteuersenkung darauf verzichtet, so das Institut.

Es errechnete einen gesamtwirtschaftlichen Konsumeffekt in Höhe von etwa 6,3 Milliarden Euro. Dies entspreche nicht ganz einem Drittel der geschätzten fiskalischen Kosten der Maßnahme. Diese lägen bei 20 Milliarden Euro. In Relation zu den privaten Konsumausgaben 2019 habe die Mehrwertsteuersenkung damit zu einem relativen Anstieg des Binnenkonsums von 0,6 Prozent geführt.

Zu den wichtigsten Gründen für den Konsumverzicht gehörten nach Angaben des ifo Instituts erwartete höhere Ausgaben in der Zukunft sowie coronabedingte Einschränkungen beim Einkauf.

ifo Institut, PM vom 04.01.2021