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Steuererklärung: Kürzeste Bearbeitungszeit in Berlin

26.07.2022

Die schnellsten Finanzämter Deutschlands gibt es in Berlin – und die Steuerzahler in Brandenburg mussten im Durchschnitt am längsten warten. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Bearbeitung-Checks 2021 des Bundes der Steuerzahler e.V. (BdSt) für das Veranlagungsjahr 2020: "So lange warten Sie auf Ihren Steuerbescheid!". Seine Recherche begleitet der BdSt mit einem Appell. So betont BdSt-Steuerabteilungsleiterin Daniela Karbe-Geßler, dass es nicht vom Wohnort abhängen dürfe, wann Bürger und Betriebe ihren Steuerbescheid erhalten und möglicherweise sogar Geld zurückbekommen.

Je nach Bundesland unterschieden sich die Bearbeitungszeiten der Steuererklärungen, erläutert der BdSt. Deshalb frage er jedes Jahr bei der Finanzverwaltung nach. Für den aktuellen Check seien alle Steuererklärungen in den Blick genommen worden, die bis zum 31.112.2021 eingereicht worden waren. Im Durchschnitt belege demnach Berlin zum fünften Mal in Folge den Spitzenplatz. Dort hätten die Steuerzahler im Schnitt 33 Tage auf ihren Steuerbescheid warten müssen. Mit 35,1 Tagen habe es Hamburg vom vierten wieder auf den zweiten Platz geschafft. Die meiste Geduld mussten laut BdSt Bürger in Brandenburg aufbringen. Dort habe es von der Abgabe der Einkommensteuererklärung bis zum Bescheid im Durchschnitt rund 48 Tage gebraucht. Damit sei Brandenburg deutlich langsamer geworden und vom Mittelfeld auf den letzten Platz abgefallen. Bremen, Hessen und Baden-Württemberg seien aber mit rund 46 Tagen kaum schneller gewesen.

Lediglich Nordrhein-Westfalen habe keine konkreten Zahlen gemeldet: Das Bundesland habe nur mitgeteilt, dass es zwischen "zwei Wochen und sechs Monaten" brauche, um Steuererklärungen zu bearbeiten.

Laut BdSt haben sich die Bundesländer bei der Bearbeitungsdauer im Vergleich zum Vorjahr einander angenähert. Zwischen dem Spitzenreiter und dem langsamsten Bundesland betrage der Unterschied bei der Bearbeitungszeit inzwischen noch 15 Tage – im Jahr zuvor hätten zwischen dem erst- und letztplatzierten Bundesland (damals Berlin beziehungsweise Thüringen) noch 25 Tage gelegen. Dennoch seien die Unterschiede zwischen den Finanzämtern nach wie vor zu groß, meint der Steuerzahlerbund.

Insgesamt seien die Bearbeitungszeiten nicht viel kürzer gewesen – trotz zunehmend automatisierter Bearbeitung, so der BdSt weiter. Während die Finanzbeamten im Jahr 2020 (für das Veranlagungsjahr 2019) bundesweit rund 14,5 Prozent der Einkommensteuererklärungen nicht mehr manuell erledigen mussten, habe die so genannte Autofall-Quote in dem aktuellen Check 2021 für das Veranlagungsjahr 2020 schon bei rund 16,2 Prozent gelegen. "Wird eine Erklärung automatisch bearbeitet, erhalten die Steuerzahler ihre Bescheide binnen zehn bis 14 Tagen", bilanziert Steuerexpertin Karbe-Geßler. "Dies hätte zu einer insgesamt noch kürzeren Bearbeitungsdauer führen müssen."

Bund der Steuerzahler e.V., PM vom 22.07.2022

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