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Aktivrente: Steuerberaterverband fordert erneut Einbeziehung Selbstständiger
Der Regierungsentwurf des Steueränderungsgesetzes hat dasParlament erreicht. Der Koalitionsausschuss einigte sich mit der Aktivrente aufeinen ersten Baustein des Arbeitnehmerpaketes. Die die Grundfesten desBerufsstands berührenden Neuerungen im Steuerberatungsgesetz verhandelt dieBundesregierung. Der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV)Torsten Lüth hat beides mit Bundestagsabgeordneten diskutiert.
In den Gesprächen mit Fritz Güntzler, dem finanzpolitischenSprecher der Union, Frauke Heiligenstadt, der finanzpolitischen Sprecherin derSPD und Matthias Hiller (CDU/CSU – Finanzausschuss) begrüßte Lüth, dass dieKoalition ihre Pläne nach der sommerlichen Verabschiedung desInvestitionsboostergesetzes nun weiter angeht. Bei der Aktivrente forderte ererneut die Einbeziehung der Freien Berufe und Gewerbetreibenden.
Bei der Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge skizzierteder DStV-Präsident einige offene Fragen aus der Praxis. Im Interesse einer gutvorbereiteten steuerlichen Beratung müssten diese erstmal geklärt werden. DieNeuerungen sollten nicht in Eile übers Knie gebrochen werden, fordert Lüth. Erunterstützte daher, dass man sich bei der Ausgestaltung der weiteren Maßnahmendes Arbeitnehmerpakets noch Zeit ließ.
Mit dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums (BMF)eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes zeigte sichLüth grundsätzlich zufrieden. Er sensibilisierte dafür, dass das BMF damit unteranderem Marktentwicklungen entgegentrete, die den Grundsatz der Unabhängigkeitbedrohen. Seit einiger Zeit drängten Private-Equity-Investoren mittelbar, etwaüber Luxemburg in den Markt der deutschen Steuerkanzleien – dies allerdings aufunsicherer Rechtslage. Vertreter der Private-Equity-Branche versuchten nunmehrmit aller Kraft, die erlangten Positionen zu sichern und ihren Einflussauszubauen. Lüth meint, Unternehmen und Verbraucher seien hingegen aufunabhängige steuerliche Beratung angewiesen, die durchPrivate-Equity-Beteiligungen gefährdet werde. Er warb bei denBundestagsabgeordneten dafür, die Bestrebungen des BMF – die Unabhängigkeit vonSteuerkanzleien zu bewahren – zu unterstützen.
Deutscher Steuerberaterverband e.V., PM vom 16.10.2025