Keine Rolle rückwärts bei den Ersterschließungsbeiträgen!
Schuldenspot(t) im April
Bremer Steuerzahler warten am längsten
BdSt-Bearbeitungscheck 2022: „So lange warten Sie auf Ihren Steuerbescheid“
Im neuen BdSt-Bearbeitungscheck 2022 der Finanzämter in Deutschland (Veranlagungszeitraum 2021) haben alle Bundesländer schlechter abgeschnitten als im Vorjahresvergleich. Doch in keinem Bundesland mussten sich die Steuerzahler so lange in Geduld üben wie in Bremen. Zwischen Abgabe der Steuererklärung und Erhalt des Steuerbescheids vergingen dort im allgemeinen Durchschnitt 62 Tage. Das sind ca. 3 Wochen mehr als in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg (40 Tage) und 12 Tage länger als im benachbarten Niedersachsen (50 Tage). Ebenfalls auffällig: in keinem anderen Bundesland hat sich die Bearbeitungsdauer im Vergleich zum Vorjahr so sehr verlängert wie in Bremen (+16 Tage). Im Vorjahresvergleich hatte Bremen noch den 12. Platz belegt. Niedersachsen verschlechterte sich mit einem Plus von 9 Tagen gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze auf den nunmehr 9. Rang. Mit Blick auf die deutlichen Unterschiede beklagt der BdSt: „Es darf nicht vom Wohnort abhängen, wann Steuerzahler ihren Bescheid und ihre Steuerrückzahlung erhalten!“
Doch auch innerhalb der einzelnen Bundesländer gibt es Unterschiede bei den Bearbeitungszeiten der Finanzämter. So hielten Bremerhavener Steuerzahler ihren Steuerbescheid im Schnitt nach 58 Tagen Bearbeitungsdauer in den Händen. In der Stadt Bremen dauerte es durchschnittlich fast 5 Tage länger. Das schnellste Finanzamt Niedersachsens ist das in Hannover-Mitte. Dort benötigte man für Einkommensteuerfälle im Schnitt 32 Tage. Am längsten dauerte es hingegen beim Finanzamt Hameln – mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 78 Tagen.
Längere Bearbeitungszeiten trotz zunehmender Automatisierung
Einkommensteuererklärungen werden zunehmend vollautomatisch bearbeitet. Damit können Steuerbescheide schneller erstellt werden und die Sachbearbeiter erhalten mehr Zeit für komplexe Fälle. In Bremen wurden vergangenes Jahr rund 16,3 Prozent (Vorjahresvergleich: 14,9 %) aller Fälle automatisiert bearbeitet, in Niedersachsen 18,24 Prozent (Vorjahresvergleich: 15,82 %). Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer bei automatisierter Bearbeitung lag in beiden Bundesländern bei ca. 2 Wochen. Eine höhere Autofall-Quote sollte eigentlich insgesamt zu geringeren durchschnittlichen Bearbeitungszeiten führen.