In der Krise: Strategiefonds abschaffen
Stuttgart mit höchstem Anstieg der Wohnnebenkosten aller Landeshauptstädte
Wohnnebenkosten in Peine und Celle am höchsten – Lingen (Ems) am günstigsten
Bund der Steuerzahler vergleicht erstmals die Wohnnebenkosten in den 25 größten niedersächsischen Städten
Das BdSt-Ranking zeigt, dass die Bürger in Lingen (Ems) mit Wohnnebenkosten von 953 Euro derzeit am günstigsten wohnen. Auch Lüneburg bleibt mit 972 Euro unter der 1.000-Euro-Grenze. Die durchschnittliche Wohnnebenkostenbelastung liegt in den 25 untersuchten Städten bei 1.192 Euro. Am meisten müssen die Bewohner in Peine berappen. Mit 1.411 Euro liegen die Wohnnebenkosten hier fast 50 Prozent höher als in Lingen. Neben Peine stehen Celle (1.389 Euro) und Braunschweig (1.351 Euro) auf dem unrühmlichen Podest der teuersten Städte. Die Landeshauptstadt Hannover (1.340 Euro) rangiert auf dem viertletzten Platz. Celle fällt in dem Vergleich durch ungeheuer hohe Abfallgebühren auf. Für die Müllentsorgung zahlt der Haushalt hier mit 459 Euro fast das 3,6-fache dessen, was er in Wolfsburg (128 Euro) zahlen müsste. Ein erklärungsbedürftiger Umstand, zumal die Serviceleistungen in Celle sogar geringer ausfallen als in Wolfsburg. Der Bund der Steuerzahler fordert die Kommunen dazu auf, die Kosten ihrer kommunalen Leistungen in Schach zu halten. Sie sind ein wesentlicher Kostentreiber der stetig steigenden Wohnkosten, die die Bürger zunehmend belasten.
Bei seinem Ranking hat der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen die Belastung der Wohnnebenkosten für einen Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus in städtischer Randlage (zweigeschossig; mit 120 qm Wohn- und 300 qm Grundstücksfläche) ermittelt und dabei fünf Kostenfaktoren berücksichtigt: Im Einzelnen sind das die Trinkwasserpreise, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren, sowie den Rundfunkbeitrag (bundesweit einheitlich: 210 Euro/Jahr).
Die detaillierten Ergebnisse der BdSt-Untersuchung:
Bei einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch (132 cbm/Jahr) zahlt der Musterhaushalt in Lingen (Ems) mit 164 Euro mit Abstand am wenigsten. Mit merklichem Abstand folgen Melle (214 Euro) und Delmenhorst (224 Euro). Am teuersten ist das Trinkwasser in Garbsen, stolze 356 Euro kostet es den Musterhaushalt im Jahr. Damit liegt die Stadt deutlich über dem Durchschnitt aller Städte, der bei 283 Euro liegt. Ebenfalls weit darüber liegen die Städte Hildesheim (350 Euro), Langenhagen und Hannover (je 344 Euro).
Für die Schmutzwassergebühren (ebenfalls 132 cbm/Jahr) werden durchschnittlich 332 Euro jährlich fällig. Mit Gebühren von 333 Euro liegen die Städte Wolfsburg und Nordhorn hier also ebenso im Schnitt wie Cuxhaven und Neustadt a. Rbge (je 330 Euro), Stade (334 Euro) und Wilhelmshaven (335 Euro). Am günstigsten ist die Schmutzwasserbeseitigung mit 218 Euro in der Hansestadt Lüneburg. Mehr als doppelt so viel kostet die Schmutzwasserentsorgung hingegen in Peine (445 Euro). Auch Melle platziert sich mit Kosten von 377 Euro weiter oben im Schmutzwasser-Vergleich, allerdings sind aufgrund der einheitlichen Abwassergebührenkalkulation der Stadt hierin bereits die Kosten für die Niederschlagsentwässerung enthalten, für die die übrigen 24 Städte eine gesonderte Gebühr erheben.
Die niedrigsten Niederschlagswassergebühren (130 qm vollversiegelte Fläche) erhebt mit gerade mal 27 Euro die Stadt Cuxhaven. Auch Langenhagen steht mit 32,50 Euro gut da. Osnabrück knackt als einzige der untersuchten Städte die 100-Euro-Marke. Mit satten 125 Euro verlangt die Stadt beinahe doppelt so viel wie der Durchschnitt (66 Euro). Celle verpasst die 100-Euro-Grenze mit 99 Euro denkbar knapp und liegt damit auf dem vorletzten Platz des Vergleichs.
Bei den Abfallgebühren (120 Liter , 26 Leerungen (zweiwöchentlich)) setzt sich Celle hingegen die Krone auf. Ganze 459 Euro zahlt der dreiköpfige Musterhaushalt hier pro Jahr für die Müllentsorgung . Mit einigem Sicherheitsabstand folgen Peine (415 Euro), Salzgitter (412 Euro) und Cuxhaven (400 Euro). Vielleicht könnten sich die genannten Städte bei ihren Kollegen in Wolfsburg etwas abschauen, denn dort kostet die Abfallentsorgung den Haushalt lediglich 128 Euro im Jahr. Da können selbst Lüneburg (216 Euro), Wilhelmshaven (230 Euro) und Goslar (235 Euro) nicht mithalten. Die Stadt Emden erhebt neben der Grund-, und Leerungsgebühr als einzige der untersuchten Städte auch eine gewichtsabhängige Gebühr. Mittels Mikrochips in den Tonnen kann der Entsorger dem Haushalt die exakt verursachte Müllmenge in Rechnung stellen. Bei einem durchschnittlichen Restmüllaufkommen von 138 kg/Kopf müsste der dreiköpfige Musterhaushalt so jährlich etwa 236 Euro zahlen. Die durchschnittliche Höhe der Abfallgebühren liegt in den 25 untersuchten Städten bei 305 Euro, knapp darüber rangiert Oldenburg (306 Euro).
Gerne hätte der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen auch die exakte Grundsteuerbelastung in den Vergleich miteinbezogen, was aufgrund mangelnder Kooperationsbereitschaft der zuständigen Finanzämter und des Landesamts für Steuern Niedersachsen jedoch nicht möglich war. Stattdessen findet sich am Ende der Studie eine simulierte Grundsteuerberechnung. Die Unterschiede in der dargestellten Belastung resultieren dabei aus den Hebesätzen der Grundsteuer B, deren Höhe die Städte selbst festlegen.
Anmerkung für die Redaktionen:
Den vollständigen BdSt-Vergleich zu den Wohnnebenkosten in den 25 größten niedersächsischen Städten entnehmen Sie bitte dem Anhang.
Bei Rückfragen steht Ihnen Herr Vermöhlen per E-Mail (vermoehlen(at)steuerzahler.de) oder telefonisch (0511 515183-0) zur Verfügung.