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Sie sind hier:  Startseite  Publikationen    Radfahrer-Markierung auf Schlaglochpiste
stark ausgebesserte Straße mit Huckeln, Löchern und Kopfsteinpflaster
Rad-Markierung auf der Von-Werth-Straße in Mönchengladbach-Odenkirchen
© Alicja Rebas

Radfahrer-Markierung auf Schlaglochpiste

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 17.07.2024, Katrin Ernst

In Mönchengladbach wurde auf eine "Schlaglochpiste" fein säuberlich eine Markierung für Radfahrer aufgebracht. Ohne, dass die stark beschädigte Straße saniert wurde. Eindeutig die falsche Reihenfolge.

Es tun sich Löcher auf, die Deckschicht wirkt wie ein Flickenteppich ausgebesserter Stellen: Die Von-Werth-Straße im Mönchengladbacher Stadtteil Odenkirchen ist sanierungsbedürftig. Das bestreitet niemand. Trotz des „mangelhaften Zustands“ werde es aber laut Stadt Mönchgladbach in absehbarer Zeit keine größeren Arbeiten an der Fahrbahndecke geben. Der Grund: Weil es einen insgesamt hohen Bedarf an Straßenreparatur gebe, müsse entsprechend priorisiert werden.

Jetzt gehört aber die Von-Werth-Straße zu einem Paket von Einbahnstraßen, bei denen der Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben wurde. Darüber hat die Stadtverwaltung die Ratsgremien im Juni 2019 informiert. Also muss das auch straßenverkehrsordnungskonform gekennzeichnet werden mit Rad-Markierung auf der Fahrbahn und entsprechender Beschilderung.

Und hier offenbart sich das Dilemma: kaputte Straße bei gleichzeitigem Radverkehringegenrichtungisterlaubt-Kennzeichnungsdruck. Der vermeintliche Ausweg: „Die Markierung und Beschilderung zur Freigabe des Radverkehrs wurde nun im Status Quo umgesetzt“, so die Stadt.

Stellt sich die Frage: Wenn es so viele kaputte Straße in Mönchengladbach gibt, dass man kaum mit der Reparatur hinterherkommt, aber gleichzeitig immer mehr Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer freigegeben werden, sollte man da nicht einfach mal die Richtung der Reihenfolge wechseln? Statt erst zu pinseln und dann zu reparieren, um dann noch mal pinseln zu müssen (was allein bei der Von-Werth-Straße laut Stadt rund 500 Euro kosten würde), wäre eine Sanierung (und somit sichere Befahrung) vor der Markierung sinnvoller gewesen. Der Weg zur fahrradfreundlichen Stadt dürfte für Mönchengladbach jedenfalls noch ein langer sein.   

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