 
                        VeloFlow
Was auch die Ampel schon kann
Die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr startet aktuell mit der Inbetriebnahme von VeloFlow-Anzeigen. Radfahrer sollen so frühzeitig eine visuelle Einschätzung der bevorstehenden Ampelschaltung erhalten, um ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen zu können. Der Bund der Steuerzahler fragt sich, ob Radfahrer diese Erkenntnis nicht auch schon an den angezeigten Ampelphasen ablesen können.
Nach dem Start der ersten VeloFlow-Anzeige für den Radverkehr im September 2025 in der Kreuzbergstraße hat die Senatsverkehrsverwaltung nun zwei weitere LED-Anzeigen in der Invalidenstraße nahe dem Bundesministerium für Verkehr installiert. Im Dezember sollen weitere Anzeigen rund um die Stargarder Straße, Prinzregentenstraße und Langenscheidtstraße folgen.
23 Standorte bei 2.000 Ampeln in Berlin
Insgesamt sollen VeloFlow-Anzeigen im Rahmen eines Forschungsprojekts an folgenden 23 Pilotstandorten getestet werden: Invalidenstraße (10 Anzeigen), Stargarder Straße/ Schönhauser Allee/Prenzlauer Allee (9 Anzeigen), Handjerystraße/Prinzregentenstraße (2 Anzeigen) sowie Langenscheidtstraße/Kreuzbergstraße (2 Anzeigen). Zum Vergleich: Berlin betreibt laut Senatsverwaltung für Verkehr gut 2.000 Lichtsignal- bzw. Lichtzeichenanlagen.
Mischfinanzierung: Der Bund zahlt ja
Die Finanzierung erfolgt mit dem Ziel der Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme zu 85 Prozent durch das Bundesministerium für Verkehr. Der Bau von Radwegen entspricht damit nicht den Förderrichtlinien. Laut Verkehrsverwaltung kostet eine Anzeige knapp 3.000 Euro in der Anschaffung: In Summe macht das also schon fast 69.000 Euro aus. Hinzu kämen die Erschließungskosten für die Stromversorgung, die Kosten für die Digitalisierung der Ampelanlage sowie weitere Planungskosten, die nicht näher beziffert wurden.
Ein weiteres Pilotprojekt
VeloFlow ist laut Verkehrssenat ein zukunftsweisendes Pilotprojekt. Kernstück dieser Innovation sei die GLOSA-Anzeige (Green Light Optimal Speed Advisory), die Radfahrern bis zu 200 Meter vor einer Ampel eine präzise Empfehlung liefert, ob sie die nächste Ampel bei einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/h bei Grün oder Rot erreichen werden. Dadurch solle das Durchkommen mit dem Rad erleichtert, die Attraktivität des Radfahrens gesteigert werden. Gleichzeitig sollen dadurch auch Rotlichtverstöße reduziert werden. Wie VeloFlow funktioniert, erklärt der rbb anschaulich in einem Video.

 Dieser Delivery Boy hat leider nichts verstanden. Egal, er wird sowieso gleich bei Rot über die Ampel fahren.
Das meint der Bund der Steuerzahler
Der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Berlin e.V., Alexander Kraus, fragt sich, ob der Senat alle Radfahrer für kognitiv komplett unterbelichtet hält: „Das erkennt man doch auch so schon an den angezeigten Ampelphasen! Wenn ich mit dem Fahrrad auf eine grüne Fahrbahnampel zufahre und die Fußgänger schon Rot haben, weiß ich, dass ich es nicht mehr schaffe, wenn ich nicht ordentlich in die Pedale trete. Bei Gelb brauche ich schon keinen Sprint mehr hinzulegen. Fahre ich auf eine rote Fahrbahnampel zu, an der Fußgänger schon Grün haben, schaltet auch die Fahrbahnampel gleich auf Grün. Das gilt erst recht, wenn die Ampel schon Rot-Gelb anzeigt. Wer das nicht begreift, wird auch VeloFlow nicht verstehen und das dann halt in den Oberschenkel merken.“
Ihr Ansprechpartner beim
Bund der Steuerzahler Berlin e.V.
 Lepsiusstr. 110
 12165 Berlin

 Dipl.-Volkswirt Alexander Kraus
 Vorstandsvorsitzender
 Tel.: 030 790107-14
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