Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Landesschulden Thüringen

Login
Menü schließen

Menü schließen

Schwarzbuch 2024/2025

Bund der Steuerzahler Thüringen e.V.

260.000 € für Fahrrad-Garage und Hofverschönerung

 

Weimar (TH). Für eine Fahrradgarage wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt: Die Stadt Weimar ließ 16 Stellplätze als doppelstöckige Fahrradgarage errichten, weil, wie die Stadtverwaltung auf BdSt-Anfrage mitteilte, „gerade in diesem Bereich im Zentrum der Weimarer Innenstadt immer wieder mehr öffentliche Fahrradstellplätze gefordert werden“. Und wo genau fand die neue Fahrradgarage ihren Platz? Praktischerweise ganz in der Nähe der Stadtverwaltung – in einer Baulücke am Rathaus. So bezeichnete das „Amtsblatt der Stadt Weimar“ dieses Garagen-Projekt denn auch als „Abschluss der Baumaßnahme ‚Neugestaltung der Freianlagen im Bereich des Historischen Rathauses´“.

Unterm Strich: stolze 260.000 Euro brutto. Man gab nämlich noch mehr Steuergeld aus als nur für acht „Fahrrad-Doppelstockparker“ in Höhe von knapp 45.570 Euro. Der größte Teil der Gesamtsumme floss auf BdSt-Anfrage z. B. in den „grundhaften“ Ausbau der Freiflächen und die „aufwendige“ Gestaltung der Pflanzflächen. Die Fahrradgarage wurde obendrein mit Dachbegrünung ausgestattet, die Fläche im Innenhof dahinter mit Natursteinpflaster hergerichtet und zusätzlich eine E-Ladesäule angebracht.

Auch wenn es sich bei der Fahrradgarage selbst laut Stadtverwaltung nicht um eine Sonderanfertigung handelt, sondern um „ein übliches Bauteil, welches auf die speziellen Maße für diese Baulücke angepasst wurde“: Insgesamt hat das ganze Projekt aber fast das Sechsfache des eigentlichen Garagen-Preises gekostet! Für die 260.000 Euro hätte man also fast sechs doppelstöckige Fahrradgaragen in Weimar anschaffen können - wenn man sich denn nur (!) mit Fahrradgaragen begnügt hätte.  

 

Der Bund der Steuerzahler e. V. meint

Mit den Begrünungs-Aktivitäten strebte die Stadt nach eigener Aussage eine „Verbesserung des Mikroklimas“ an. Fahrradfreundlich zu sein - das steht einer Stadt gut zu Gesicht. Doch auch gegenüber den Steuerzahlern muss das Klima stimmen - deshalb hätten Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit stärker im Fokus stehen müssen.