Wohnnebenkosten in Peine und Celle am höchsten – Lingen (Ems) am günstigsten
„Jetzt schlägt die Stunde der Sparkommissare“
Stuttgart mit höchstem Anstieg der Wohnnebenkosten aller Landeshauptstädte
Belastung fast zehn Prozent höher als im Vorjahr
In keiner anderen Landeshauptstadt sind die Wohnebenkosten im Jahr 2020 so stark gestiegen wie in Stuttgart. Rund 155 Euro muss ein Musterhaushalt mehr berappen als noch im Jahr 2019. Dies entspricht einem Anstieg von fast zehn Prozent. Mit Gesamtkosten von 1.880 Euro liegt die baden-württembergische Landeshauptstadt damit um 80 Euro höher als der Durchschnitt aller Landeshauptstädte. Der Anstieg in Stuttgart ist vor allem auf die deutlich höhere Grundsteuerbelastung zurückzuführen.
Der Bund der Steuerzahler hat die staatliche Belastung des Wohnens für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Einfamilienhaus (120 m² Wohnfläche und 300 m² Grundstücksfläche) in allen 16 Landeshauptstädten ermittelt. Als Kostenfaktoren wurden dabei die Trinkwasserpreise, die Schmutzwasser-, Niederschlagswasser- und Abfallgebühren sowie die Grundsteuer und der Rundfunkbeitrag berücksichtigt.
Am günstigsten schneidet die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz mit einer Gesamtbelastung von 1.424 Euro ab. Die höchsten Wohnnebenkosten fallen in Berlin (West) mit 2.280 Euro an. Beim Blick auf das Stuttgarter Ergebnis sticht ins Auge, dass in anderen Städten mit hohen Mieten bzw. Immobilienpreisen - wie z.B. München oder Düsseldorf - zumindest die Wohnnebenkosten deutlich niedriger liegen.
Ursächlich für die spürbare Mehrbelastung bei den Wohnnebenkosten in Stuttgart im Jahr 2020 war insbesondere die Entscheidung des Stuttgarter Gemeinderats den Hebesatz bei der Grundsteuer auf 520 Prozent festzusetzen. Im Jahr 2019 lag der Hebesatz dagegen noch bei 420 Prozent.
Der Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg mahnt, dass die Bürger nicht noch stärker durch die staatlich verursachten Wohnnebenkosten belastet werden dürfen. Auch in Stuttgart muss das Wohnen bezahlbar bleiben.
Die Ergebnisse des BdSt-Wohnnebenkosten-Vergleichs finden Sie hier.