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Wartezeit auf Steuererstattung verbessert

Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg e. V. 29.01.2025

Unterschiede zwischen den Finanzämtern haben abgenommen

Rund 1.000 Euro im Durchschnitt erhalten Arbeitnehmer im Erstattungsfall vom Finanzamt zurück. Da trifft es sich gut, dass die baden-württembergischen Steuerzahler im vergangenen Jahr deutlich kürzer auf eine Rückerstattung warten mussten, als im Jahr zuvor. Waren es 2023 noch 54 Tage gewesen, konnte die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von Einkommensteuererklärungen im Jahr 2024 für den Veranlagungszeitraum 2023 auf 41 Tage verkürzt werden. Das geht aus den Zahlen hervor, die das baden-württembergische Finanzministerium dem Steuerzahlerbund auf Anfrage mitteilte.

„Es ist aus Sicht der Steuerzahler sehr erfreulich, dass die durchschnittliche Bearbeitungsdauer um fast zwei Wochen auf 41 Tage verkürzt werden konnte“, schätzt der BdSt-Landesvorsitzende Eike Möller die Entwicklung ein. Vor allem für Haushalte, die dringend auf das Geld aus einer Rückerstattung angewiesen sind, sei das lange Warten auf den Steuerbescheid von der Finanzverwaltung höchst ärgerlich gewesen, macht Möller deutlich.

Auch bei einem weiteren Ärgernis gab es im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung. So sind die unterschiedlich langen Bearbeitungszeiten zwischen den einzelnen Ämtern in Baden-Württemberg zwar nach wie vor vorhanden, allerdings nicht mehr in dem extremen Maße wie noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 hatte das schnellste Finanzamt einen durchschnittlichen Bearbeitungszeitraum von 34 Tagen, das langsamste Amt benötigte dagegen im Durchschnitt 75 Tage für die Bearbeitung einer Einkommensteuererklärung. Im Jahr 2024 reichte die Spanne der durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 30 Tagen beim Finanzamt in Sinsheim bis zu 61 Tagen beim Finanzamt Freiburg-Stadt. „Auch hier haben die Ämter durch die Verkürzung der Zeitspanne der Bearbeitungsdauer zwischen dem schnellsten und dem langsamsten Amt einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Dennoch gibt es den Zahlen zur Folge immer noch Steuerzahler, die doppelt so lange auf ihre Steuerrückzahlung warten, als andere Steuerzahler“, zeigt Möller auf.

Eine Möglichkeit, die Bearbeitungszeit für Einkommensteuererklärungen zukünftig noch weiter zu verkürzen, sieht der baden-württembergische Steuerzahlerbund in einer Optimierung der sogenannten „Autofälle“. Sprich jenen Fällen, die nicht mehr von Sachbearbeitern, sondern von einer Prüfsoftware erledigt werden. „Die Autofall-Quote konnte im Vergleich zum Vorjahr von 17,2 Prozent auf jetzt 20,1 Prozent gesteigert werden, hier sehen wir noch Luft nach oben“, sagte Möller. Im Falle dieses sogenannten "Autofalls" wurde der Bescheid bereits nach 10-12 Arbeitstagen versandt. Wird die Erklärung über ELSTER eingereicht, verkürzt sich die Bearbeitungszeit sogar noch einmal um etwa 1- 2 Arbeitstage.

Die Anzahl der zu bearbeitenden Steuerfälle steigt Jahr für Jahr, so wurden 2024 insgesamt 4,6 Mio. Einkommensteuererklärungen bearbeitet, 2023 waren es noch 4,5 Mio. gewesen. Gleichzeitig wird das Steuerrecht stets komplizierter. „Dabei muss es hier doch gerade auch im Sinne einer verkürzten Bearbeitungszeit in die andere Richtung gehen. Durch Steuervereinfachungen und Pauschalen sollten Steuererklärungen entbehrlich oder zumindest weniger kompliziert und damit schneller zu bearbeiten sein“, fordert Möller ein Umdenken seitens der Politik. Mögliche Verbesserungen sowohl für die Steuerzahler als auch für die Finanzbeamten sieht Möller zudem in einer vorausgefüllten kurzen Steuererklärung für Rentner sowie in einer deutlichen Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit beim Onlineportal Elster. „Wird die Steuererklärung einfacher, passieren weniger Fehler und die Erklärung kann so schneller bearbeitet werden. Auch so kann es gelingen, die Bearbeitungszeiten der baden-württembergischen Finanzämter weiter zu verkürzen“, ist sich der BdSt-Landesvorsitzende sicher.

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