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Wenig Gehaltvolles findet sich auf der Kampagnenseite: https://visit-neukoelln.com/

„Urban Edge. Artistic Soul“

Bund der Steuerzahler Berlin e. V. / Meldungen 12.08.2024

Amtliche Werbung für Urlaub in Neukölln

Das Bezirksamt Neukölln hatte im Sommer mit Plakaten an bundesweiten Stadtorten auf die Kreativ- und Gastronomieszene in Neukölln aufmerksam gemacht. Gefragt hat der Bund der Steuerzahler nicht nur nach den Kosten, sondern auch nach der vorgeschriebenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung.

Gebucht worden waren im Rahmen der Kampagne „Neukölln URBAN EDGE. ARTISTIC SOUL“ insgesamt 25 Standorte, darunter 22 Billboards sowie drei digitale Plakate in den Städten München, Köln, Hamburg, Frankfurt/Main und Berlin. Die Kampagne enthielt laut Bezirksamt sechs Motive, die auf die Kreativ- und Gastronomieszene in Neukölln, insbesondere die vielfältigen Angebote der freien Kunstszene und der Sternegastronomie, aufmerksam machen sollten. Die zentrale Werbeaussage lautete: „Your Gateway to Urban Culture and Diversity!“. So finden sich unter den Motiven eine blonde Sterneköchin, die Orangen schneidet und damit vermutlich ausdrücken soll, dass es in Neukölln mehr als nur Döner gibt und eine Dragqueen, die wohl auf die diverse Clubscene hinweisen soll.

Die Gesamtkosten konnte das Bezirksamt aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Rechnungslegung nicht abschließend beziffern. Insgesamt stand für Entwicklung, Druck, Schaltung sowie sämtliche Nebenkosten ein Budget in Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung. Es sei aber davon auszugehen, dass dieses Budget weitgehend ausgeschöpft und sicher nicht überschritten werde.

Laut Auskunft seien dafür ausschließlich die durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe beschiedenen Mittel im Umfang von 60.000 Euro entsprechend der Fördervoraussetzungen genutzt worden, die dem Bezirksamt für besondere touristische Projekte zur Verfügung gestellt worden seien. Bezirkliche Mittel seien nicht in diese Kampagne geflossen, so das Bezirksamt Neukölln weiter.

Gefragt hatte der Bund der Steuerzahler auch nach einer haushaltsrechtlich vorgeschriebenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Diese beinhaltet die Frage nach den Zielen, die mit einer finanziellen Maßnahme erreicht werden sollten und den Kosten für alternative Varianten.

Hier antwortete das Bezirksamt Neukölln gewohnt ausweichend. Grundlage der Kampagne sei das vorhandene Tourismuskonzept für den Bezirk Neukölln. Das auch mit Entscheidungsträgern und lokalen Akteuren entwickelte Konzept zeige touristische Themenschwerpunkte und Handlungsoptionen für den Bezirk auf und diene der bezirklichen Wirtschaftsförderung als Steuerungsinstrument für die Konzeption und den Einsatz von Marketinginstrumenten, insbesondere auch hinsichtlich der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit von Mittelaufwand und erwarteter Ergebnisse. Zudem sei durch ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren sichergestellt worden, dass die wirtschaftlichste und effizienteste Lösung umgesetzt wird. Die Bereitstellung der Mittel sei im Rahmen eines Antragsverfahrens erfolgt.

Für den Berliner Vorsitzenden des Bundes der Steuerzahler, Alexander Kraus, ist das nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Phrasen: „Das ist nichtssagendes Marketing-Gewäsch. Dass mehrere Angebote für die Plakatierung eingeholt werden, ist noch keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Ich vermute, dass Neukölln hier ein Scheibchen vom Berlin-Tourismus abhaben will. Ausschließlich nach Neukölln wird wohl niemand reisen.“ Zu überlegen wäre laut Kraus deswegen auch, ob überhaupt staatliche Werbung für Tourismus speziell in Neukölln sinnvoll ist und die Mittel dort nicht besser für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung investiert wären, damit der Bezirk aus den Schlagzeilen kommt. Denn Müll, Randale und Gewalt sind Negativwerbung für ganz Berlin.

 

Pressenennung zum Thema:

Tagesspiegel, 15.08.2024
... Der Berliner Landesverband des Bundes der Steuerzahler (BdSt) hat nun aber ein ernüchterndes Fazit gezogen. Der Vorsitzende Alexander Kraus spricht von „nichtssagendem Marketing-Gewäsch“. Er vermute, „dass Neukölln hier ein Scheibchen vom Berlin-Tourismus abhaben will. Ausschließlich nach Neukölln wird wohl niemand reisen.“ Über die erwähnte Webseite urteilt der BdSt, sie sei „wenig gehaltvoll“. Der Bund der Steuerzahler kritisiert unter anderem die Kosten im höheren fünfstelligen Bereich: Der Bezirk spricht von rund 60.000 Euro aus Landesmitteln. Neben der Frage, inwiefern eine staatliche Werbung für Tourismus allein in Neukölln überhaupt sinnvoll sei, stelle sich vor allem die Frage, ob die Gelder „nicht besser für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung investiert wären, damit der Bezirk aus den Schlagzeilen kommt. Denn Müll, Randale und Gewalt sind Negativwerbung für ganz Berlin“, heißt es in einer Mitteilung des Bundes der Steuerzahler.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/nichtssagendes-marketinggewasch-bund-der-steuerzahler-kritisiert-tourismuskampagne-fur-neukolln-12197435.html

 

 

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