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© BdSt NRW/Katrin Ernst

Teure Selfie-Points in Duisburg und Bochum

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 23.10.2023, Andrea Defeld/Katrin Ernst

Ein Fall fürs Schwarzbuch: Selfies liegen im Trend. Manche Städte - Überschuldung hin oder her - haben diesen Trend aufgegriffen und geben dafür mehr als 100.000 Euro aus. Zum Beispiel für die Schriftskulptur „#Duisburgistecht" oder den Schriftzug "Bochum". 

Der Trend:

  • Weil mit ihnen über die sozialen Medien auf eine Stadt aufmerksam gemacht werden kann, haben verschiedene Städte sogenannte Selfie-Points eingerichtet. Das sind Bodenaufkleber, Holz- oder Stahlrahmen oder Schriftskulpturen mit denen sich Menschen selbst fotografieren können, um diese Fotos dann online zu verbreiten.

Selfie-Point Duisburg:

  •  Seit 2021 gibt es die Schriftskulptur „#Duisburgistecht“. Vor allem bei jungen Leuten komme sie gut an, so die Stadt.
  • Kosten: Mehr als 100.000 Euro hat die Stadt für den Schriftzug ausgegeben.
    Hinzu kommen 11.280 Euro für eine mobile Powerstation zur netzunabhängigen Beleuchtung.
    Für Reinigung, Reparaturen etc. gibt die Stadt jährlich circa 3.000 Euro aus.
    Plus jeweils rund 3.500 Euro dafür, dass die Schriftskulptur zwei- bis viermal pro Jahr ihren Standort wechselt.
  • Das ist viel Geld für eine überschuldete Stadt.

Selfie-Point Bochum:

  • Bochum hat für 100.000 Euro einen Selfiepoint vor dem Rathaus errichten lassen. 
  • Der Schriftzug „Bochum“ hat das Ziel, eine wiedererkennbare Landmarke zu werden, so die Stadt. In den sozialen Netzwerken sei der Selfiepoint ein gerne genutztes Motiv.
  • Auch im Bochumer Stadtteil Wattenscheid wird jetzt darüber diskutiert, ob nicht auch diesem Stadtteil ein eigener Selfiepoint gut zu Gesicht stünde. Eine Anfrage der Bezirksvertretung Wattenscheid dazu ist anhängig.
  • Auch in Bochum ist die Haushaltslage angespannt, wenn auch mit positivem Trend.

So geht´s günstiger:

  • Bonn: Auch hier gibt es den Stadtnamen als Selfie-Point in Form eines plastischen Schriftzugs. Doch dieser wurde nicht von der Stadt Bonn in Auftrag gegeben, sondern von city-marketing bonn e.V. und ist auch in dessen Eigentum. Der Verein, dem vornehmlich Unternehmen aus Handel und Gastronomie angehören, erhielt von der Stadt Bonn für den Selfiepoint einen Zuschuss von 28.000 Euro. City-marketing bonn e.V. kommt außerdem für sämtliche Folgekosten auf, wenn die Schriftskulptur zwei- bis viermal im Jahr den Standort wechselt.
  • Köln: Hier wird die Schriftskulptur „Alaaf“ nach Auskunft der Stadt komplett vom Festkomitee Kölner Karneval getragen.
  • Nettetal: Deutlich günstiger hat auch die Stadt Nettetal den Trend zum Selfie aufgegriffen. In allen sechs Stadtteilen gibt es seit Oktober 2021 einen Selfie-Point in Form von Stahl-Bilderrahmen. Finanziert wurden die „Grüße aus Nettetal“ mit Fördergeld. Die gesamten förderfähigen Ausgaben lagen bei 10.765,80 Euro, der Eigenanteil der Stadt bei 2.153,16 Euro.
  • Moers: Auch Moers hat einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung von Selfie-Points getroffen, Einzelheiten zu Art und Ort sind noch nicht entschieden. Grundsätzlich sollen aber möglichst keine bzw. geringe Kosten entstehen.

Der Bund der Steuerzahler NRW meint:

Trends sind kurzlebig. Ob Selfie-Points daher für den Erfolg des Stadtmarketings nachhaltig sind, bleibt abzuwarten. Ein Alleinstellungsmerkmal sind sie nicht mehr. Amsterdam, Ascona und Nizza haben Selfie-Points – und nun auch Bochum und Duisburg, die eigentlich sparen sollten.

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