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Garagenhof mit Zaun versperrt beliebten Trampelpfad; Alternativweg steil, Treppe soll folgen
Ein Zaun soll für Sicherheit sorgen, versperrt aber den Abkürzüngsweg. Die andere Abkürzung ist ohne neu installierte Stufen zu unsicher.
© Andrea Defeld/BdSt NRW

Steuergeld für Zaun-Posse in Bonn-Niederholtorf

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen 07.07.2025, Andrea Defeld

Über 40 Jahre kürzten Anwohner in Niederholtorf bei Bonn den Weg zu einem Bolz- und Spielplatz über einen Garagenhof ab. Seit 2023 versperrt ihnen ein gut zwei Meter hoher Zaun den Weg. Den hat die Stadt nerrichtet, um Unfälle zu vermeiden, die es dort noch nie gegeben hat. Aus der Zaunposse wird nun auch noch eine Treppenposse, denn die Stadt will einen Alternativweg zum Bolz- und Spielplatz mit einer Treppenanlage nausstatten.

Abkürzung über Garagenhof

Seit 1982 gibt es den Bolz- und Spielplatz „Am Waldrand“. Der offizielle Weg für die Bewohner des Bonner Stadtteils Niederholtorf dorthin läuft eigentlich über die Straßen „Am Bolzplatz“ und Saynstraße. Doch es geht auch schneller: Als Abkürzung wählten viele Anwohner jahrzehntelang einen Weg über einen Garagenhof mit sechs Garagen.

Zaun versperrt Abkürzungsweg

Bis sich ein Garagenbesitzer bei der Stadt beschwerte. Er sorge sich um die Sicherheit der Kinder durch herausfahrende Autos aus den Garagen, so die Stadt Bonn. Die Stadt gab dem Anliegen des Garagenbesitzers nach und setzte 2023 zwischen Bolzplatz und Garagenhof einen Zaun für 1.000 Euro – vorsorglich zur Vermeidung möglicher Gefahren und um kenntlich zu machen, dass es sich bei dem Bereich zwischen den Garagen um privates Gelände handelt.

Unfälle hat es dort noch nie gegeben, so die Stadt Bonn. Zwei Schilder vorne und hinten an den Garagen weisen darauf hin, dass es sich um einen Privatweg handelt und das Betreten auf eigene Gefahr geschieht.

Anwohner rebellieren gegen Zaun

Die Anwohner, die diese Abkürzung über 40 Jahre genutzt haben, sind sauer und beantragten, dass die Stadt den Zaun wieder entferne. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass es auch zu Unfällen kommen kann, wenn die Kinder den offiziellen Weg über die Straßen zum Bolz- und Spielplatz nutzen.

Doch die Stadt will den Zaun stehen lassen. Sie sei nicht gehindert, „auch überobligatorische Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen“. Ihr Alternativvorschlag: Die Bürger sollen den Weg zum Bolz- und Spielplatz über einen anderen Pfad hinter den Garagen abkürzen.

Knüppelstufenanlage für noch mehr Sicherheit

Die Bonner Politik beauftragte die Verwaltung schließlich, diesen „nicht verkehrssicheren Trampelpfad“ mit einer sogenannten Knüppelstufenanlage auszustatten. Das würde weitere 5.000 Euro kosten. Büsche und Gehölze, die den Weg versperrten, hat die Stadt bereits gerodet.

Der Bund der Steuerzahler NRW meint

Der Zaun mag rechtmäßig sein. Ein Unfall auf diesem kleinen Garagenhof im beschaulichen Niederholtorf? Kann nicht ausgeschlossen werden. Das gilt dann aber auch für den offiziellen Weg zum Spielplatz über Straßen. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass auf dem Garagenhof ein Unfall passiert? Viele Anwohner haben sich mehr als 40 Jahre lang sicher gefühlt und die Verantwortung für sich und ihre Kinder übernommen, wenn sie die Abkürzung über diesen eindeutig ausgeschilderten Privatweg gegangen sind.

Mit dem Zaun nimmt die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern diese Eigenverantwortung ab. An dieser Stelle ist sie übers Ziel hinausgeschossen, zumal dem eigentlich überflüssigen Zaun nun auch noch eine teure Treppe folgt. Im Bonner Stadtgebiet gibt es sicher etliche größere Gefahrenpunkte im Straßenverkehr, wo das Geld besser angelegt wäre.

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