+++ Schnelle Liquiditätshilfe durch Verlustverrechnung / BMF-Schreiben in Kürze erwartet +++
+++ Steuerberater und Anwälte sind systemrelevant / NRW erweitert den Katalog +++
Steigende Schulden mahnen: Solides Haushalten nach der Krise!
BdSt zum „Deutschen Stabilitätsbericht 2020“: Schuldenstand steigt voraussichtlich auf 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts / BdSt hat Schuldenuhr Deutschlands umgestellt
Die Schuldenuhr tickt in einem neuen Rekordtempo: Die aktuelle Neuverschuldung wächst jetzt um 6.972 Euro pro Sekunde. Damit haben wir weitere Nachtragshaushalte der Länder im Zuge der Corona-Krise bei unserer Schuldenuhr berücksichtigt sowie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zum öffentlichen Schuldenstand eingepflegt. Aus den Nachtragshaushalten des Bundes und der Länder ergibt sich derzeit eine geplante Netto-Kreditaufnahme von zusammen rund 220 Milliarden Euro für dieses Jahr. Rechnerisch ermittelt sich daraus an potenzieller Schuldenzuwachs von 6.972 Euro pro Sekunde.
Eindrucksvoll zeigt unsere Schuldenuhr, wie sehr die Corona-Pandemie Deutschlands Wirtschaft trifft
Um die Effekte abzufedern, haben Bund, Länder und Kommunen umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Als erste Reaktion auf die Krise waren dies notwendige Schritte. Zugleich zeigt sich: Das größte Hilfspaket in der Geschichte der Bundesrepublik reißt erhebliche Löcher in die öffentlichen Haushalte. Dies zeigen die aktuellen Daten des „Deutschen Stabilitätsbericht 2020“: Danach beträgt das Volumen der gesamtstaatlichen haushaltswirksamen Maßnahmen im Jahr 2020 rund 453 Milliarden Euro. Hinzu kommen Garantien im Umfang von insgesamt rund 820 Milliarden Euro.
Im Einzelnen: Zur Finanzierung der Maßnahmen nehmen die öffentlichen Haushalte in erheblichem Umfang neue Schulden auf. Alleine für den Bundeshaushalt wurde in einem Nachtrag beschlossen, neue Kredite in Höhe von rund 156 Milliarden Euro aufzunehmen. Die expansive Fiskalpolitik und die deutlichen Wachstumseinbußen werden den gesamtstaatlichen Schuldenstand nach Schätzung der Bundesregierung bis Ende des Jahres auf mehr als 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen lassen. Zum Vergleich: Die gesamtstaatliche Schuldenstandsquote war Ende 2019 auf 59,8 Prozent des BIP gesunken.
Nachdrücklich zeigt unsere Schuldenuhr, wie wichtig der Schuldenabbau nach der Krise ist
Um es sich nochmals vor Augen zu führen: Pro Sekunde wachsen die gesamtstaatlichen Schulden der Kernhaushalte in Bund, Ländern und Kommunen derzeit um 6.972 Euro. Somit ist die Schuldenuhr eine Mahnung an die Politik: Weitere Hilfsmaßnahmen müssen zielgerichtet sein. Schnelle Hilfen für Betroffene sind notwendig – zugleich darf die Politik nicht vergessen, die Neuverschuldung auch wieder abzubauen und nach der Krise schnellstmöglich wieder für stabile Staatsfinanzen zu sorgen.
Weiterführende Informationen: