Zu geordneten Haushalts-Verhältnissen zurückfinden / Steuerschätzung rechtfertigt keine ungezügelte Schuldenaufnahme
Steuerzahlerbund rügt Hamburg wegen Rethebrücke
Stadt Hamburg hilft dem HSV aus der Patsche
Die Befürchtung, die für die EURO 2024 anstehenden Modernisierungs-Maßnahmen am Volkspark-Stadion nicht selbst finanzieren zu können, hat der Hamburger SV offen kommuniziert. Mittwoch nun verkündeten der Verein und die Stadt Hamburg, dass sie eine Lösung gefunden haben: Die Stadt erwirbt das Stadiongrundstück, nicht das Stadion selbst, und zahlt dafür 23,5 Millionen Euro.
Beide Seiten haben einen "Letter of Intent" (eine Absichtserklärung) unterschrieben, die Bürgerschaft muss noch zustimmen. Mit dem Erwerb des Grundstücks im Volkspark räumt die Stadt dem HSV ein Erbbaurecht bis 2087 ein, optional kann es bis 2117 verlängert werden.
Lorenz Palte, Vorsitzender vom Bund der Steuerzahler Hamburg, sieht die heute vorgestellte Absichtserklärung zwischen der Stadt Hamburg und dem HSV über die langfristige Nutzung des Volkspark-Stadions kritisch: „Die Stadt Hamburg hilft dem Hamburger SV mit 23,5 Millionen Euro aus einer schwierigen Lage. Wie bekannt ist, benötigt der HSV dringend Geld. Es bestehen bei uns allerdings erhebliche Zweifel, ob das privatwirtschaftliche Risiko des HSV nun per Grundstücksverkauf auf die Stadt Hamburg übertragen werden sollte. Die Stadt ist nicht der bessere Profifußballverein. Wir hoffen, dass wir einen Blick auf den von der Stadt heute angekündigten Vertrag werfen dürfen, um ihn dann einer genauen Prüfung unterziehen zu können. Die Steuerzahler haben nicht die Aufgabe, für Fehler im Management von Fußballvereinen geradezustehen. Der HSV hatte der Stadt Hamburg das Volksparkstadion mitsamt Gelände im Jahr 1998 für eine symbolische D-Mark abgekauft.“