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Die Grundschule an der Florensstraße im Düsseldorfer Ortsteil Hamm
© Andrea Defeld/BdSt NRW

Schleppende Sanierung von Grundschule in Hamm

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen 05.12.2024, Andrea Defeld

Die Grundschule an der Florensstraße im Düsseldorfer Ortsteil Hamm braucht mehr Platz, denn sie soll künftig dreizügig werden. Doch die Arbeiten dauern länger als geplant, Schülerinnen und Schüler lernen auf einer ewigen Baustelle.

Das Altgebäude der Grundschule an der Florensstraße aus dem 19. Jahrhundert soll teilweise abgebrochen und anschließend komplett saniert werden. Zudem soll ein Erweiterungsbau das Raumangebot vergrößern. In einem dritten Bauabschnitt werden eine neue Turnhalle gebaut und die Außenanlagen komplett erneuert. Im Juni 2020 startete die Sanierung, und eigentlich sollte im Sommer 2023 alles fertig sein. Doch erst im Mai 2024 wurde lediglich der Erweiterungsbau fertig.

 

Wann der Altbau wieder nutzbar und eine neue Turnhalle gebaut ist, steht offensichtlich in den Sternen. Im Mai 2024 plante die Stadt Düsseldorf noch mit einem Termin Ende 2025; im September 2024 nannte sie auf Anfrage keine konkreten Termine mehr: „Nach erfolgreicher Inbetriebnahme des Neubaus im Mai 2024 wird die Terminschiene für die nächsten beiden Bauabschnitte aktuell, insbesondere auch in Abstimmung mit der Schule hinsichtlich schulorganisatorischer Belange, konkretisiert.“ Eltern befürchten, dass ihre Kinder womöglich noch mehrere Jahre im direkten Umfeld einer Baustelle lernen müssen. Sie ärgern sich darüber, dass mangels einer intakten Turnhalle Sport nur im Freien stattfinden kann oder oft ausfällt.

Schleppender Baufortschritt

Der Abriss der alten, nicht mehr nutzbaren Turnhalle und ein Neubau haben noch nicht einmal begonnen, obwohl mehr als vier Jahre vergangen sind. Auch der große Pausenhof vor der Schule steht während des Bauprojektes nicht zur Verfügung. Stattdessen müssen die 162 Schülerinnen und Schüler auf den hinteren Pausenhof ausweichen, der von vielen Eltern und Kindern als zu klein empfunden wird. Auch klagen die Eltern über diverse Baumängel im Erweiterungsbau, die seit Einzug der Kinder im Mai 2024 nur schleppend behoben wurden. So funktionierte beispielsweise noch im September 2024 die Toilette für Kinder mit Behinderung nicht, Brandschutztüren funktionierten nicht ordnungsgemäß, ebensowenig Verriegelungen an den Griffen von Fenstern. Einige Mängel wurden mittlerweile in den Herbstferien beseitigt.

Mehrkosten

Die Stadt erklärt: „Eine bei Bauprojekten übliche Restmängelbeseitigung erfolgt unter Berücksichtigung des laufenden Schulbetriebs und ist weitgehend abgeschlossen. Eine Einschränkung des Schulbetriebs durch Mängel liegt nicht vor.“ Für viele Eltern ist diese Antwort ein Hohn! Die geplanten Kosten für die Gesamtmaßnahme sind mit knapp 16 Millionen Euro kalkuliert. Zu allem Ärger über den schleppenden Baufortschritt rechnet die Stadt Düsseldorf auch noch mit Mehrkosten. Wie hoch diese ausfallen werden, konnte die Stadt bis September 2024 noch nicht beziffern.

Vor allem die Insolvenzen von drei Fachfirmen (Heizungsbau, Fliesen- und Betonsteinleger und Landschaftsbau) haben zu den erheblichen Projektverzögerungen geführt, erklärt die Stadt Düsseldorf. Die erforderlichen Bauleistungen hätten neu ausgeschrieben und vergeben werden müssen. Hinzu seien Liefer- und Kapazitätsengpässe gekommen.

Der BdSt meint

Unverständlich, dass die Stadt dennoch nicht mehr Engagement bei der Fertigstellung einer Grundschule an den Tag legt. Am Ende werden die Schülerinnen und Schüler aus mindestens fünf Jahrgängen ihre Grundschule als staubige Baustelle mit vielen Provisorien in Erinnerung haben. Das ist aus Eltern-, Schüler- und Steuerzahlersicht nicht akzeptabel.

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