Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  Neubau für das Schwanen-Quartier: Tradit...
Die Alsterschwäne sind zweifellos ein traditionsreiches Wahrzeichen Hamburgs. Doch bei einem Neubau mit Kosten von rund 7 Millionen Euro stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Der Bund der Steuerzahler sieht das Projekt krit
© BdSt HH

Neubau für das Schwanen-Quartier: Tradition trifft auf millionenschwere Realität

Bund der Steuerzahler Hamburg e. V. / Meldungen 08.05.2025, Sascha Mummenhoff

Die Alsterschwäne sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil Hamburgs. Bereits im Jahr 1674 – als Hamburg noch selbstständig war und Stormarn zur dänischen Krone gehörte – führte die Stadt ein eigenes Schwanenwesen ein. Was einst ein Privileg des Adels war, wurde zum Ausdruck hanseatischer Eigenständigkeit. Heute ist das Amt für das Schwanenwesen beim Bezirksamt Hamburg-Nord angesiedelt – untergebracht in einfachen Containern und Zelten am Eppendorfer Mühlenteich. Seit Jahren wird ein Neubau angestrebt, nun beginnen die Bauarbeiten. Das neue Schwanenquartier wird mit rund sieben Millionen Euro veranschlagt. Die Hansestadt trägt mit 5,78 Millionen Euro den Hauptteil der Kosten, der Bund beteiligt sich mit 1,3 Millionen Euro.

Als die Pläne für das neue Quartier im Dezember 2020 erstmals vorgestellt wurden, lagen noch keine konkreten Kostenschätzungen vor. Für die Beantragung der Bundesmittel ging die Stadt von rund 3,5 Millionen Euro aus. In einer Senatsmitteilung vom Juni 2024 wurde dann eine Gesamtsumme von 7,082 Millionen Euro genannt. Ein wesentlicher Teil dieser Kostensteigerung dürfte auf die langwierige Planung zurückzuführen sein. Die ursprüngliche Umsetzung war laut Architektenentwurf für das Jahr 2022 vorgesehen.

 

Sascha Mummenhoff, Landesvorsitzender des Bund der Steuerzahler Hamburg e.V., sieht das neue Schwanen-Quartier kritisch.

Sieben Millionen Euro fürs Schwanenglück – ein teures Symbol

„Die Alsterschwäne sind zweifellos ein traditionsreiches Wahrzeichen Hamburgs. Doch bei einem Neubau mit Kosten von rund sieben Millionen Euro stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Der Bund der Steuerzahler Hamburg sieht das Projekt daher kritisch.
Auch wenn rund 1,3 Millionen Euro der Kosten aus Bundesmitteln stammen, bleibt klar: Auch Bundesmittel sind Steuergeld – und damit ebenso von den Bürgerinnen und Bürgern aufzubringen wie die übrigen rund 5,78 Millionen Euro aus dem Hamburger Haushalt. In Zeiten angespannter Haushaltslagen und wachsender Herausforderungen im Bildungs-, Verkehrs- und Wohnungsbereich ist eine derart hohe Investition für ein Tierquartier das falsche Signal.
Zwar sind gestiegene Baupreise und schwierige Bodenverhältnisse keine neuen Argumente, sie dürfen aber nicht als pauschale Rechtfertigung für millionenschwere Prestigeprojekte dienen. Die geplante Dachbegrünung und Öffentlichkeitsarbeit zu Biodiversität und Klimawandel mögen gut gemeint sein – doch das rechtfertigt keine derart hohe Investition in ein Gebäude, das primär als Unterkunft für Vögel und Fahrzeuge dient.
Besonders problematisch ist die ausufernde Planungsdauer, die mutmaßlich selbst zu einem erheblichen Kostentreiber geworden ist. Bereits 2018 kündigte die Stadt an, das bestehende Schwanenquartier um eine feste Halle zu erweitern – mit großer symbolischer Geste. Zwei Jahre später wurde Realisierungswettbewerb ausgelobt. Das Architekturbüro eins:eins gewann diesen Wettbewerb, und der Entwurf wurde 2020 vorgestellt. Die Realisierung war ursprünglich für das Jahr 2024 geplant.
Heute – im Jahr 2025 – steht fest: Die Bauarbeiten haben erst begonnen, und die Kosten liegen mittlerweile bei rund sieben Millionen Euro. Wer so lange plant, muss sich nicht wundern, wenn die Baupreise davonlaufen.
Hamburg braucht haushaltspolitische Prioritäten – und die dürfen nicht im Wasser planschen. Tradition hin oder her: Sieben Millionen Euro für ein Schwanenquartier sind ein Beispiel dafür, wie aus einer guten Idee ein teures Symbol werden kann.“

 

Zu den Abendblatt-Berichten

Sieben Millionen Euro für Schwanenquartier: Steuerzahler-Bund rügt Stadt:
www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-nord/article408958998/alster-hamburg-7-millionen-euro-fuer-schwanenquartier-steuerzahler-bund-ruegt-stadt-eppendorfer-muehlenteich.html

7 Millionen Euro! Warum Neubau für Hamburgs Schwäne so teuer wird:
www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-nord/article408948867/alster-hamburg-7-millionen-euro-warum-neubau-fuer-hamburgs-schwaene-so-teuer-wird.html

 

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland