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Imposanter, zweigeschossiger Backstein-Torbau mit seitlichen Nebentrakten und ehemaligem Wirtschaftshof
Das Issumer Heimatmuseum
© Andrea Defeld/BdSt NRW

Gutes Beispiel "Issumer Heimatmuseum"

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen 12.03.2025, Andrea Defeld

Es gibt sie, die "guten Beispiele" in Sachen kommunale Finanzen. Heute stellen wir das Issumer Heimatmuseum vor, das seit gut 30 Jahren von Bürgern betreut wird.

Bäuerliches Wohnen am Niederrhein, Eisenbahnmodelle, die Geschichte des Telefons oder Käthe Kruse Puppen – alle drei Monate gibt es im Issumer Museum „His-Törchen“ eine neue Ausstellung. Wie die Gemeinde das stemmt? Mit der Hilfe ihrer Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren.

Vor gut 30 Jahren startete die Gemeinde Issum einen Aufruf: Gesucht wurden Bürgerinnen und Bürger, die Lust hätten, bei einem kleinen Heimatmuseum mitzumachen. Leerstehende Räumlichkeiten im
Gemeindebesitz gab es im Torhaus eines Issumer Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert. Mit finanzieller Hilfe des Landes NRW wurden die Räume umgebaut. Von Anfang an war aber klar, dass die laufende
Betreuung des Museums die finanziellen und personellen Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen wird. 

30 bis 35 Issumer Bürgerinnen und Bürger waren damals bereit, mit anzupacken, gründeten einen Arbeitskreis und tauften ihr Museum im Torhaus auf den Namen „His-Törchen“. Gut die Hälfte von ihnen ist bis heute am Ball, kümmert sich um die wechselnden Ausstellungen und die personelle Verstärkung im Museum.

Praktische Kooperation

Sehr praktisch: die Touristinfo der Gemeinde Issum befindet sich im Eingangsbereich des His-Törchens. Vera Nabbefeld aus der Issumer Verwaltung kümmert sich dort mit einer Kollegin um alle Belange rund um den Tourismus der Gemeinde. So ist das Museum dienstags bis freitags während der Öffnungszeiten der Touristinfo für Besucher zugänglich. Zudem hat das His-Törchen jeden Sonntag von 15 bis
17 Uhr geöffnet. Betreut wird es dann von Bürgerinnen und Bürgern. Besuche nach Vereinbarung sind außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. 

Auch in diesen Fällen übernehmen die Bürger; beispielsweise, wenn sich samstags eine Gruppe Radwanderer für einen Zwischenstopp im His-Törchen anmeldet. Wenn es Wochenendveranstaltungen
wie den Ostermarkt gibt, übernehmen die Ehrenamtlichen ebenfalls die Samstagsschicht im Museum. 

Vera Nabbefeld ist auch die Schnittstelle zwischen den Ehrenamtlichen und der Gemeinde. Sie betreut die vierteljährlichen Treffen des Arbeitskreises, wo neue Ausstellungsideen für die rund 180
Quadratmeter große Ausstellungsfläche entwickelt und Kontakte zu Sammlern geknüpft werden. Die konkrete Vorbereitung der Ausstellungen übernimmt Nabbefeld gemeinsam mit den Ausstellern und
der tatkräftigen Unterstützung der Bürger.

„Die regelmäßig wechselnden Ausstellungen sind das Erfolgsrezept des His-Törchens“, erzählt Vera Nabbefeld. „Nicht jeden interessiert jede Ausstellung. Es gibt aber auch Stammgäste, die regelmäßig kommen.“ Armin Hamm, ein Issumer Bürger, der sich von Anfang an im His-Törchen ehrenamtlich engagiert hat ergänzt: „Die Vielfalt macht den Reiz aus. Ein klassisches Heimatmuseum mit Exponaten zur
Geschichte des Ortes guckt man sich einmal an und kommt dann nicht wieder.“

Die Zukunft ist in Arbeit

Von 1993 bis heute hat es 119 Ausstellungen gegeben. Die kommenden vier Ausstellungen sind schon in Arbeit. 400 bis 500 Besucher in drei Monaten für jede Ausstellung zu gewinnen, ist das Ziel im His-Törchen. Zur Ausstellung der Käthe-Kruse-Puppen kamen 1.500 Besucher. Der Eintritt ist grundsätzlich kostenlos. Die Gemeinde übernimmt die Betriebskosten des His-Törchens, außerdem den Druck von Plakaten, Flyern und die Eröffnungsfeiern für die Ausstellungen. Auch steht dem Arbeitskreis ein jährliches Budget aus dem Gemeindetopf zur Verfügung. Seit 20 Jahren sei das Museum aber ohne größere Neuanschaffungen ausgekommen, berichtet Nabbefeld. 

Reparaturen oder Sondertransporte für bestimmte Exponate würden meist über Spenden finanziert. Bürger halten Museum lebendig Wäre so ein Museum in Issum ohne die ehrenamtlich aktiven Bürger möglich? Hamm und Nabbefeld sind sich sicher, dass es das His-Törchen so nicht gäbe. Bestenfalls ein einfaches Heimatmuseum, aber kein so lebendiges Haus mit wechselnden Ausstellungen und umfangreichen Öffnungszeiten.

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