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Fördergelder für Strickjacke aus Hanf

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 24.10.2023, Jens Ammann

Hanf kann den Kopf vernebeln, aber auch auf der Haut getragen werden. Das ist seit Jahrtausenden bekannt. Doch altes Wissen wird nun neu entdeckt und eine Hanf-Strickjacke mit 193.832™ Euro Steuergeld gefördert.

Das Projekt:

Es soll eine „regional produzierte, nachhaltige Zero-Waste-Funktionsstrickjacke aus 100% Hanf“ werden: Das von EFRE.NRW über das Programm REACT-EU geförderte
Projekt „HanfKnit“. Die Verwendung des Naturmaterials für Kleidung gibt es schon lange, die Homepage von EFRE.NRW weist auf eine rund 4.800 Jahre lange Historie
hin. Die Initiatoren für das Projekt „haben sich das Ziel gesetzt, eine funktionale Strickjacke für Freizeit-, Arbeits- und Outdoorbekleidung zu entwickeln. Zum Einsatz soll dafür 100% Hanf kommen, als Naturfaser aus regionalem Anbau und als neue Regeneratfaser, Lyhemp, die aus dem anfallenden Hanfstroh-Abfall gewonnen wird“, so EFRE.NRW. „Auf diese Weise soll die Jacke die positiven bekleidungsphysiologischen Eigenschaften des Hanfs – zum Beispiel das gute Feuchtigkeits- und Temperaturmanagement – mit dem Komfort einer Strickjacke verbinden. Bereits im Design wird dabei durch die Verwendung von 100% Hanf nicht nur die  Nachhaltigkeit des Produktes (Recycling- und Kreislau¯ähigkeit) berücksichtigt, sondern auch Wert auf eine Nutzungsvielfalt gelegt, indem die Jacke als Wendejacke geplant wird.“ Beteiligt sind ein innovatives Unternehmen und die Hochschule Niederrhein.

Die Förderung:

Fachlich liegt der Förderaufruf beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV). Die Federführung des Programms REACT-EU liegt beim NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie. Die Sichtung, fachliche Prüfung und Administration der eingereichten Skizzen wurden aber durch den Projektträger Jülich (PtJ) durchgeführt und „im Nachgang durch einen unabhängigen Gutachterausschuss bewertet und die besten Bewerber zur Antragsstellung aufgefordert. Die Anträge wurden durch den Projektträger erneut geprüft und die Anträge im Auftrag des MUNV bewilligt“, so das Ministerium auf BdSt-Anfrage.

Das Projekt HanfKnit weise „zahlreiche Innovationen und positive Einf€üsse auf Kernziele des Aufrufs auf. So werden regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt, Ressourcen geschont, die Qualität der Böden verbessert und somit die Biodiversität gefördert. Zudem können die neu entwickelten Techniken der Garnherstellung aus Hanf auch auf andere Zweige der Textilindustrie angewandt werden. Reine Hanfstoff lassen sich auch deutlich effizienter recyceln und stärken somit die Nachhaltigkeit. Eine hohe handwerkliche  Qualität des Antrags, sowie eine positive Prognose auf Durchführbarkeit unterstützten die Förderentscheidung.“

Der BdSt NRW meint:

Das sind zweifellos hehre Ziele. Aber es muss nicht immer Steuergeld sein, das eine Katalysator-Wirkung erzeugt. Wenn die seit vielen Jahren boomende Outdoor-Industrie Hightech-Jacken entwickeln und produzieren kann, die für die Umwelt weniger verträglich sind, dann kann die Industrie auch auf das 4.800 Jahre alte Wissen zurückgreifen und ohne Steuergeld ein verbessertes Verfahren für den Einsatz von Hanf entwickeln. Und bei allen Prüfern und in den Ministerien wären keine qualmenden Köpfe für die Entscheidung nötig gewesen.

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