Düsseldorfer Aquazoo wieder Sanierungsfall
Sechs Jahre nach Abschluss der vergangenen Sanierung werden alte Mängel zum Problem: 2016 und 2017 war der Düsseldorfer Aquazoo im Schwarzbuch vertreten. Mehrfach hatte der Bund der Steuerzahler NRW Baukostensteigerungen und Bauzeitüberziehungen kritisiert, die sich aus Umbau und Sanierung des Aquazoos ergeben hatten. Jetzt muss der Aquazoo erneut für mindestens 770.000 Euro saniert werden. Die Mängel sind schon lange bekannt.
Der Aquazoo/Löbbecke Museum ist eine Kombination aus Naturkundemuseum und Zoo, vorwiegend für im Wasser lebende Tiere wie Haie, Krokodile und Otter. 2013 sollte das Gebäude, das damals 25 Jahre alt war, wegen optischer und technischer Mängel im Bestand saniert und konkurrenzfähig gemacht werden. Aus geplanten 13 Millionen Euro wurden 21 Millionen Euro. Statt 2015 eröffnete das Haus erst wieder im Herbst 2017 seine Pforten.
Falscher Mörtel
Nur sechs Jahre später ist der Aquazoo wieder ein Sanierungsfall. Wegen eines umfangreichen Wasserschadens im Obergeschoss des Instituts muss der Bodenbelag im Tierpflegebereich des Terrariums erneuert werden, ebenso Teile des Parketts in der Ausstellung. Bei den Sanierungsarbeiten bis 2017 war ein falscher Mörtel verwendet worden, der den täglich erforderlichen Reinigungsarbeiten mit Wasser nicht standhielt. Außerdem ist das Gefälle zu den Wasserabläufen zu gering, so die Stadt Düsseldorf. Diese Mängel seien auch schon kurz nach Abschluss der Sanierungsarbeiten bekannt gewesen.
Steuerzahler muss aufkommen
Aus einer Ratsvorlage geht hervor, dass zugunsten eines ungestörten Bauablaufs daraufhin verwaltungsintern entschieden worden sei, sich mit dem Auftragnehmer auf eine Verlängerung der Gewährleistung auf zehn Jahre zu einigen. Pech für die Steuerzahler: Die ausführende Firma existiert leider nicht mehr und kann somit nicht zur Mängelbeseitigung oder zum Schadenersatz herangezogen werden. Auch die Architekten können nicht haftbar gemacht werden, da ihnen kein klarer Planungsfehler nachgewiesen werden konnte.
Bereits im vergangenen Jahr wurde bemerkt, dass in den Boden eindringendes Wasser seinen Weg bis zur Decke des großen Schulungsraumes im Erdgeschoss des Instituts fand. Die Undichtigkeit habe sich seitdem stetig vergrößert. Jetzt ist alles plötzlich sehr dringlich: schwarzer Schimmel mache sich an der Decke des Seminarraumes breit. Zudem tropfe es teilweise aus der Decke, was auch von Besuchern wahrgenommen werde. Die notwendige Sanierung umfasst die Erneuerung des gesamten Bodenbelags im Tierpflegebereich des Terrariums sowie die Reparatur des beschädigten Parketts. Zahlreiche Terrarientiere müssen während der Sanierungsarbeiten in Spezial-Containern, Gifttiere in anderen Zoos untergebracht werden. Die vorläufigen Gesamtkosten belaufen sich auf rund 770.000 Euro.
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