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Überteuertes Basis-Müsli mit 80 Prozent Dinkel
© Alexander Kraus/BdSt Berlin e.V.

„Dit is Müsli“

Bund der Steuerzahler Berlin e. V. / Meldungen 02.07.2024, Alexander Kraus

Bezirksamt stellt EM-Müsli vor

Pünktlich zur Fußball-EM 2024 hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ein überteuertes Müsli mit dem klangvollen Namen „Dit is Müsli“ vorgestellt und will damit UN-Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Der Bund der Steuerzahler hat sich nach den Kosten erkundigt.

In der Pressemitteilung des Bezirksamtes heißt es, mit dem Projekt „Dit is Müsli“ würden Aktionsmöglichkeiten zu nachhaltigem Konsum und Produktion aufgezeigt. Das Produkt sei ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit gleichermaßen wirtschaftlich, sozial und umweltbezogen umgesetzt werden kann. Als Beitrag zur Umsetzung der Berliner Ernährungsstrategie vermittle das Berlin-Müsli zudem nachhaltige Aspekte wie Regionalität, biologischer Anbau und gesunde Ernährung. Weiter heißt es: „Aus Berlin geht es in die Welt und steht für eine gesunde Ernährung und nachhaltige, aktive Lebensweise. So wird die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN auf lokaler Ebene unterstützt.“

Verkauft wird das schlichte Basis-Müsli in 400-Gramm-Beuteln für stolze 6,49 Euro in einem Pop-Up-Store im Bikini Berlin, dem Weltladen A Janela, der Bauhaus Reusse auf dem Ernst-Reuter-Platz sowie in Duty Free Shops im Flughafen Berlin-Brandenburg.

Auf Nachfrage des Bundes der Steuerzahler ließ Umweltbezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) mitteilen, dass nur der Pop-Up-Store im Bikini Berlin für die Dauer der Fußball-EM angemietet worden sei. Zu den Gesamtkosten inkl. Miete, Sach-, Ausstattungs- und Personalkosten für den Betrieb des Pop-Up-Store könne er noch nichts mitteilen. Allerdings gibt der Stadtrat bereits die Kosten für die Durchführung eines Wettbewerbs für das Verpackungsdesign mit 8.328,81 Euro an, an dem sich 33 Teilnehmer beteiligt hatten. Eine „Gesamtbilanzierung“ könne erst nach Projektende übermittelt werden. Beantragt und bewilligt seien für das Projekt im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms der Senatsinnenverwaltung zur Euro 24 jedenfalls 20.000 Euro.

Beruhigen konnte das Bezirksamt, dass es nicht in den Lebensmittelhandel eingestiegen sei. Kosten für Produktion und Vertrieb würden am Bezirk nicht hängen bleiben. Der Vertrieb erfolge über ein Berliner Unternehmen.

Nach der haushaltsrechtlich vorgeschriebenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hinsichtlich der beabsichtigten Ziele gefragt, antwortete das Bezirksamt ausweichend. Im Rahmen des Gesamtprojektes werde pro verkaufter Verpackung eine Spende von 50 Cent für den Projektfonds #2030 des Bezirksamtes vorgesehen. Somit könnten im Bezirk engagierte Schulen, Initiativen und Sportvereine bei ihrem Engagement zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele unterstützt werden. Außerdem sei das Müsli Teil eines Bildungsprojektes zu den Themen nachhaltige Ernährung. Das Bezirksamt habe sich die Markenrechte gesichert und werde damit dauerhaft von dem Projekt profitieren können.

Der Bund der Steuerzahler ist skeptisch, dass der Verkauf eines überteuerten Basis-Müslis in bunt bedruckten Plastikbeuteln wirklich nennenswert zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen wird. Um die gesamte Fördersumme über die Spende pro Packung wieder einzuspielen, müssten an die 40.000 Müslis verkauft werden. Besser wäre es gewesen, die Mittel direkt an Schulen und Vereine zu verteilen.

 

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