Artikeldienst 06/2022
Stellungnahme zur steuerlichen Berücksichtigung Homeoffice und häusliches Arbeitszimmer
Anschub für wetterfeste Taxis
Selbstfahrende Fahrzeuge sind eine verheißungsvolle Vision und genau deshalb ein Mega-Thema für die Mobilität der Zukunft. Die Effizienzgewinne und Kostenersparnisse sind groß, weshalb Unternehmen in aller Welt intensiv daran forschen, autonomes Fahren zu einem sicheren und tragfähigen Geschäftsmodell zu entwickeln.
Im Bundesverkehrsministerium ist man nun offenbar besorgt darüber, ob diese Technologie auch mit dem tückischen Wetter hierzulande harmoniert. Deshalb fördert das Ministerium im bayerischen Kelheim das Projekt "KelRide", um die Frage der "Allwettertauglichkeit hochautomisierter Fahrzeuge in typischen mitteleuropäischen Wetterverhältnissen" zu erörtern.
Im Zuge des Shuttle-Projekts wird zwei Jahre lang ein "unter Anwendung von künstlicher Intelligenz hochautomatisierter Ridesharing-Dienst" bereitgestellt, der als "Blaupause für entsprechende Dienste in weiteren Kommunen" dienen soll. Bei Wind und Wetter soll der ÖPNV-Fan mit den Vorzügen eines Ridesharing-Modells beglückt werden: Per App oder Telefon können Nutzer ihren Start- und Zielpunkt der Reise flexibel festlegen.
Den edel klingenden Forschungsinteressen des Ministeriums stehen jedoch Subventionskosten für die Steuerzahler in Höhe von 10,6 Mio. Euro entgegen - allein 4,9 Mio. Euro entfallen auf die Bereitstellung der drei Testfahrzeuge durch einen privaten Anbieter.
Wir meinen: Anreize zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge gibt es ohnehin. Dabei sollte der Staat darauf vertrauen, dass private Investoren selbst Lösungen für das wechselhafte Wetter Mitteleuropas finden werden. Steuergeld ist dafür fehl am Platz.