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200 Mio. Euro für verschmähte Bundeswehr-Kantinen

Aktion Frühjahrsputz 2019 14.03.2019

Bundesverteidigungsministerium

Für die Versorgung der Bundeswehr gibt es eigene Küchen, die „unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit“ betrieben werden sollen – so schreibt es das Haushaltsgesetz vor. So wichtig diese Vorgabe ist, scheint sie doch nur ein Lippenbekenntnis zu sein: Der flächendeckende Betrieb der Truppenküchen ist teuer, zugleich werden die Angebote von den Soldaten verschmäht.

Jährlich rund 200 Mio. Euro kostet die Verpflegung der Truppe, die von fast 3.000 Mitarbeitern in den Bundeswehr-Küchen organisiert wird. Die Bundeswehr kleckert also nicht – ihre Angebote für Frühstück, Mittag- und Abendessen lassen eigentlich keine Wünsche offen. So will das Verpflegungsamt der Bundeswehr die kulinarische Palette am Mittag schmackhaft machen: „Stellen Sie sich aus verschiedenen Vorspeisen, Hauptgerichten, Sättigungs- und Gemüsebeilagen und Desserts Ihr passendes Gericht zusammen. Auch fleischfreie und vegetarische Komponenten stehen zur Auswahl. Ein umfangreiches Salatbüffet sowie ein vielfältiges Angebot an Kaltgetränken und Kaffeespezialitäten ergänzen Ihr Mittagsmenü.“ 2018 hatten die Soldaten und zivilen Mitarbeiter lediglich 3,23 Euro für ein solches Mittags-Menü zu zahlen. Nahmen sie zugleich Frühstück und Abendessen wahr, lag der Beitrag regulär bei 8,19 Euro pro Tag. Doch nur wenige Soldaten nutzten die Küchenangebote – im ersten Halbjahr 2018 waren dies weniger als 23 Prozent der Bundeswehrangehörigen diverser Standorte. Dennoch kostet das Vorhalten und Betreiben der Kantinen 34 Euro pro Tag und Soldat.

Unterm Strich werden die Truppenküchen hoch subventioniert: Für die tägliche Verpflegung eines Soldaten schießt der Steuerzahler mindestens 26 Euro zu – und muss somit mehr als 76 Prozent der Gesamtkosten tragen. Da haushalten die Grundschulen in Deutschland besser: Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesernährungsministeriums hat 2018 ergeben, dass Grundschulen mit eigenen Mittagsküchen eine Deckungslücke zwischen Verkaufspreis und Herstellungskosten von durchschnittlich 42 Prozent haben – konkret 2,29 Euro pro Mittagessen. Werden die Schul-Küchen mit Fremdbewirtschaftung kombiniert, sinkt das vornehmlich von Eltern zu finanzierende Defizit sogar auf weniger als 22 Prozent bzw. nur noch 93 Cent.

Fazit: Von Wirtschaftlichkeit ist bei der Truppen-Verpflegung weit und breit nichts zu sehen. Darauf muss die Bundeswehr reagieren und ein besseres Betriebskonzept schaffen!

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