Großzügige Unterstützung durch Stadt Stuttgart
Steuergelder für Friedrichsbau Varieté
In Stuttgart rühmt man sich gerne für das kulturelle Angebot. Neben dem Staatstheater mit seinen drei Sparten gibt es noch zahlreiche weitere Bühnen. Diese befinden sich zwar in privater Hand, aber auch sie werden häufig mit Steuergeldern bezuschusst.
Gemeinderat bewilligt Zuschuss
Für Aufsehen sorgte zum Jahresende 2017 die Nachricht, dass die Friedrichsbau Varieté Theater gGmbH bei der Stadt Stuttgart einen Zuschuss beantragt hat, um ihr Defizit ausgleichen zu können. Der Gemeinderat hat daraufhin eine institutionelle Förderung von jährlich 100.000 Euro für die Jahre 2018 und 2019 bewilligt. Die Stadt teilte auf Anfrage mit, dass der Bedarf seitens des Varietés mit dem Konkurrenzdruck, den kommerzielle Anbieter auf dem kulturellen Unterhaltungsmarkt ausüben, begründet wurde.
Bereits in der Vergangenheit unterstützte die Stadt das Varieté. So wurde im Jahr 2014 ein einmaliger Investitionskostenzuschuss in Höhe von 450.000 Euro gewährt. Daneben wird dem Varieté nach einem Standortwechsel im Jahr 2014 das Grundstück von der Stadt zunächst bis Ende 2019 unentgeltlich überlassen. Der geldwerte Vorteil aus dem jährlichen Pachtverzicht kann auf rund 62.400 Euro beziffert werden. Zudem wurden die Erschließungskosten übernommen. Des Weiteren wurde im Jahr 2014 auch noch ein Sonderzuschuss zu den Betriebskosten in Höhe von 175.000 geleistet und ein Darlehen in Höhe von 475.000 Euro gewährt. Dieses Darlehen wurde zins- und tilgungsfrei gestellt und soll nun erst ab 2020 bedient werden.
Kein Dauerzustand
Der Bund der Steuerzahler weiß um die Bedeutung der Theaterkultur in Stuttgart. Doch sollten Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt kein Dauerzustand sein. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch andere Bühnen um weitere finanzielle Unterstützung bitten. Dadurch könnte eine Lawine ins Rollen kommen. Die Theater sind gehalten, sowohl ihre eigenen Einnahmen weiter zu steigern als auch private Sponsoren zu gewinnen.