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Mitgliederstimmen

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Mitglieder stellen sich vor

Dorin Müthel-Brenncke

Mitglied seit 2018

 

Diese Frau packt an. Einen Dachziegel fest in der Hand. Fröhliches Lachen auf der Internetseite der MIX Dachdecker und Zimmerer GmbH. „Bei MIX ist Chef- gleich Frauensache“ steht auf der Online-Plattform ganz oben. Und noch darüber: AKTUELL. Hinter dieser Gleichung steht Dorin Müthel-Brenncke. Die 49-Jährige Diplom-Kauffrau ist geschäftsführende Gesellschafterin eines Handwerksbetriebs mit Sitz in Schwerin. Chefin in einem reinen Männerteam. Wichtiger ist ihr etwas ganz anderes. Dieses andere, an das sie immer denkt, ist wie ein Code. Eine Art Ehrensache. Etwas, das ihre Familie auszeichnet – die Familientradition. 1994 steigt sie in den Betrieb ihres Vaters Jürgen ein, 2001 übernimmt sie die Firma. „Wenn man in einer Handwerkerfamilie aufwächst, ist der Werdegang klar“, sagt sie schmunzelnd. Ende der 1980er Jahre lebte Dorin Müthel-Brenncke in Berlin. „Ich habe in die Wendezeit hineinstudiert.“ Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft. 1989. „Die ganze Stadt war in Aufruhr.“ Noch am Abend der Maueröffnung ging sie zu Fuß über die Grenze. Übern Ku’damm. „Ein irres Gefühl.“ Mehr noch: „Ich hatte das Gefühl, dass die Grenzen nie wieder schließen werden.“

Genauso klar war auch die Rückkehr in ihre Heimat Schwerin. 1996 gründete die Familie eine zweite Firma, eine Zimmerei. Das Arbeitsmotto lautete: „Das Dach aus einer Hand.“ Später firmierten die beiden Firmen – zu einem MIX, wie Dorin Müthel-Brenncke sagt. Acht Mitarbeiter gehören derzeit zum Team, und gern würde die Chefin junge Leute zu Dachdeckern ausbilden. „Nachwuchs in der Branche ist ein Riesenmanko“, bedauert die Geschäftsführerin. „Für die Bauwirtschaft ist das eine Katastrophe.“ Dorin Müthel-Brenncke liegt das gesellschaftspolitische Engagement am Herzen. Die Unternehmerin steht dem CDU-Kreisverband Schwerin vor und ist als stellvertretende Bundesvorsitzende der Wirtschafts-und Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU ehrenamtlich unterwegs. „Von allen politisch Handelnden erwarte ich eine Wertschätzung für Menschen, die Verantwortung übernehmen – vor allem für Klein- und Mittelständler, die sich mit Hab und Gut einer Sache verschreiben.“ Auch deshalb ist Müthel-Brenncke als Mitglied beim Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern dabei. Die Politikerin fordert mehr Sensibilität für den Umgang mit Steuergeld ein. „Wir müssen uns immer vor Augen führen: Woher kommt das Geld, das wir verteilen? Von den Bürgern!“ Für was bleibt freie Zeit? Dorin Müthel-Brenncke setzt sich im „Welterbe Schwerin Förderverein“ für die kulturelle Zukunft der Landeshauptstadt ein. Diese Frau packt‘s an.


Daniel Kober

Mitglied seit 2005

 

Heizöl, Diesel, Holzpellets, Holzbrikett und Kohle: Wer mit der Firma Kober aus Elsterberg im Vogtland zu tun hat, dem kann es nur warm ums Herz werden. Dem begegnet ein gezeichnetes Eichhörnchen als Wappentier von „Brennstoffe Kober“ – es soll an rechtzeitige Bevorratung erinnern und für sichere Versorgung in höchster Qualität stehen. Alles begann mit dem Urgroßvater. Mit dem Jahr 1923 und dem „Paul Kober Brennstoff- und Kartoffelhandel“. Und Urenkel Daniel (35) sagt heute: „Es war klar, dass ich das auch mal mache.“ Schon als Grundschüler war Daniel mit dabei. „Auf dem Radlader und dem Bagger.“ Daniel, 1983 in Reichenbach geboren, ein „sächsisches Urgestein“, wie er sagt, machte die Mittlere Reife, wurde Kfz-Mechatroniker und stieg 2004 ins Familienunternehmen ein, das sein Vater Thomas Kober in der 3. Generation führt. Sohn Daniel ist als Verkaufsleiter im Bereich Holzpellets tätig, sein Bruder Dominik arbeitet in der Firma als Kfz-Werkstattmeister. Die Historie der Familie ist in der Coschützer Str. 7 zu sehen – Meisterbriefe und Zertifikate des Brennstoffverbands zieren die Wände. Zur Historie bis heute gehört auch die Mitgliedschaft im BdSt Sachsen – seit dem Jahr 2005 ist die Firma „Brennstoffe Kober“ dabei. Vom Ortsteil Kleingera aus liefern die 25 Mitarbeiter ihre Brennstoffe an Privat- und Geschäftskunden in der Region, der Verkauf ihrer Holzpellets in HD-Qualität erstreckt sich sogar über die Grenzen des Vogtlands hinaus. Für die Auslieferung der Brennstoffe stehen 20 schwere Lkw sowie kleinere Laster und Transporter zur Verfügung. Ihre Heimat ist dem Familienbetrieb sehr wichtig. „Für die Herstellung der Pellets wird Holz aus der Region genutzt“, betont Daniel Kober. Mit Kober-Holzpellets in HD-Qualität bietet das Unternehmen den höchsten Qualitätsstandard, der derzeit technisch möglich ist: Holzpellets mit einer für Pelletsheizungen idealen Längenverteilung. Der Anteil verbrennungstechnisch optimaler Pellets ist hier um mehr als 50 Prozent höher als bei konventionell hergestellten Pellets. Zur Zukunft der Familie gehört schon die nächste Generation: Nevio. Er ist der Sohn von Daniel Kober, elf Jahre alt, mittendrin und obenauf. „Er sitzt jetzt schon mit im Lkw.“


Klaus-Bernd Günther

Mitglied seit 2017

 

Die Weide ist gemacht, die Tiere sind gemolken, die Sonne scheint.“ Diese Stimme klingt fest und fröhlich. Beinah‘ feierlich. Sie gehört einem Mann mit sonnigem Humor. Den Beweis liefert ein Foto auf seiner Internetseite. Untertitel: „Männer“. Zu sehen sind ein weißer Ziegenbock und der humorvolle Klaus-Bernd Günther (75) mit schlohweißem Haar. Um uns auf dem Laufenden zu halten, schickt Günther ein aktuelles Bild, das wir zur Illustration dieses Textes gewählt haben: Klaus-Bernd Günther lächelt neben einem Bock jetzt mit schwarzem Fell! Gestatten, „Fritz“! Der neue Bock „Fritz“ lebt mit 25 Ziegen der Rasse „weiße deutsche Edelziege“ auf dem Ziegenhof „Zur Wolfsschlucht“. Dem Paradies von Klaus-Bernd Günther und seiner Frau Andrea Roß. Dem Ausflugsziel in Neiße-Malxetal im südöstlichen Brandenburg, kurz vor der polnischen Grenze, dort, wo die Stille herrscht. Bis auf die Klänge aus dem Glöckchen, das „Fritz“ um den Hals baumelt. Wie wurde dieser Traum vom Paradies Wirklichkeit? „Ich saß mit dem Klappstuhl vor der Tür und passte auf zwei Ziegen auf“, erzählt Günther und beginnt dann noch viel früher. Klaus-Bernd Günther ist Ostfriese. Er kam in Leer zur Welt, wuchs in Oldenburg auf und lernte Kaufmann. Mit 45 Jahren holte Günther das Abitur nach – „vorher war keine Zeit“ – und studierte Sozialpädagogik in Emden. In der Zeit, als die Mauer fiel, saß er an seiner Diplom-Arbeit über „Jugendarbeit in Ostdeutschland im Lichte der staatlichen Neugliederung“. Das bestimmte Günthers Reisepläne: Immer öfter ging’s von Niedersachsen in die neuen Bundesländer. Und schon 1990 fragte ihn ein Sozialdezernent aus dem Landkreis Forst (heute Spree-Neiße), ob Günther dort als Kreisjugendpfleger arbeiten wollte. Klaus-Bernd Günther blieb. Auf seinen Reisen hat ihn ein Satz begleitet: „Neugier verlängert das Leben.“ So reiste Klaus-Bernd Günther auch einmal ins russische Wolgograd – und lernte seine zweite Frau Andrea kennen, eine Berlinerin, die in Leipzig Französisch studiert hatte, ihren Dienst als Gymnasiallehrerin in der DDR nach der Wende aufgab und nach Frankreich ging, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Die Begegnung in Wolgograd hatte Folgen – den Traum vom Paradies. Andrea Roß kam aus Frankreich zurück, und beide ließen sich im kleinen Neiße-Malxetal nieder, 500 Meter hinter dem Haus führt die Wolfsschlucht zur Neiße. Zur Geschichte von Klaus-Bernd Günther gehört auch der BdSt Brandenburg. Seit Juli 2017 ist er als Mitglied dabei. „Der Verband kritisiert nicht nur, sondern sagt auch, wo die Politik sparen sollte!“ Klaus-Bernd Günther, was machen Sie am Wochenende? „Wir haben viel Arbeit.“ Zahlreich kommen die Gäste in den Hofladen oder genießen die Ziegenkäse-Spezialitäten von Andrea Roß, die weiterhin als Lehrerin arbeitet, direkt im Gartenlokal. „Die kleinen Gäste sagen“, so Ehemann Günther, „da will ich wieder hin“. Und was macht er dann? Wieder diese fröhliche Stimme: „Ich erzähle Geschichten.“


Bert Bickelmann

Mitglied seit 1999

 

Ich war der Schreck der Gesellen“, sagt Bert Bickelmann (61) schmunzelnd, wenn er rund 45 Jahre zurückdenkt. „Na ja, weil ich das Werkzeug manchmal mitgenommen habe.“ Schon als Jugendlicher schaute Bert Bickelmann in der Schreinerei seiner Eltern vorbei. Von der Küche ging’s gleich in die Werkstatt. Und dann ab in den Garten, in dem Bert das Werkzeug hervorholte und mit seinem Kumpel ein Holzhäuschen baute. „Ich hab‘ schon immer gern gewerkelt! Es war klar, dass ich das Geschäft einmal übernehmen würde“, sagt Bert Bickelmann und denkt an seine Eltern, die ihre Firma 1954 gegründet hatten – mit Berts Vater als Meister und einem Gesellen. Mitte der 1960er Jahre spezialisierten sie sich auf reinen Holztreppenbau. Bert bestand die Mittlere Reife, trat in die Fußstapfen seines Vaters und erlernte den Schreinerberuf. Nach der Bundeswehrzeit stieg er in den Treppenbau ein. Bolzentreppen, Wangentreppen oder frei schwebende Kragarmtreppen: „Mit schönen Treppen glücklich machen“ ist das Motto der Familie aus Saarbrücken seit mehr als sechs Jahrzehnten. Aus dem Einzelunternehmen ist längst eine GmbH geworden: Heute begleiten zwölf Fachleute Privatkunden und Bauträger im Umkreis bis zu 100 Kilometer auf dem Weg zur „Traumtreppe“. Diesen Weg geht jetzt die 3. Generation mit: Bert Bickelmann, geschäftsführender Gesellschafter, steht Sohn Valentin als Mitgeschäftsführer und Prokurist zur Seite – auch der 37-jährige, der das Abi­tur absolviert hat, ist ausgebildeter Schreiner. Vater und Sohn arbeiten gemeinsam, „mein Sohn“, sagt der Vater fröhlich, „hat den Staffelstab schon in der Hand“. Planung, Anreise, Einbau der Treppe – das ist der Rundum-Service von „Treppenmeister“ Bickelmann. Mit dem Begriff „Treppenmeister“, erklärt Bert Bickelmann, sei eine Herstellergemeinschaft gemeint, zu der rund 70 Betriebe in Mitteleuropa gehören. Die Zentrale hat ihren Sitz in Jettingen bei Stuttgart – dort finden auch Schulungen statt. Die Bickelmann GmbH ist „Treppenmeister“-Partner. Zudem ist das Saarbrücker Familienunternehmen Mitglied im BdSt Saarland. Seit 1999 ist Bickelmann dabei. „Mich ärgert manchmal, was in der Politik läuft. Da brauchen wir einen kritischen Blick!“ Wie kritisch ist ein Schreiner mit Leib und Seele, wenn’s um die eigenen vier Wände geht? Herr Bickelmann, werkeln Sie auch am Feierband mit Holz, wie zu Jugendzeiten im heimischen Garten? „Nein, mein Hobby ist nicht mein Beruf!“ Bickelmann ist für Überraschungen gut. Der 61-Jährige ist Amateurfunker – die Lizenz hatte er schon mit Anfang 20 erhalten. „Und ich habe das Reiten entdeckt“, sagt er. „Sonntags finden Sie mich auf dem Pferd.“ Gemeint ist „Canthara“, eine Rheinländer Zucht. Zuweilen schwingt sich Bert Bickelmann auch aufs Motorrad. In diesem Jahr fährt er nach Griechenland.


Einstein Marketing GmbH

Mitglied seit 2017

 

Eintritt in Einsteins Reich. Die Wand gegenüber zeigt, wo es bei der Einstein Marketing GmbH im sachsen-anhaltinischen Wolfen langgeht. Graue Steine, handgegossen, naturbelassen, individuell. Kein Stein gleicht hier dem anderen. Diese Wand ist ein Sinnbild für das, was diese Firma in der Leipziger Straße 48 verlässt: Maßgeschneiderte „Kommunikation – Konzeption – Realisation“, wie es auf der Internetseite heißt. Die Einstein-Chefs haben sich auf die Fahnen geschrieben, Privatkunden und Unternehmen kreativ zu begleiten. „Durch die Digitalisierung, durch das Internet und die sozialen Netzwerke haben wir immer neue Möglichkeiten“, sagt Christian Hoppe (28/Foto links), der mit Ehemann Oliver (30) das Geschäft leitet. Tapeten und Bodenbeläge, eine insgesamt moderne Gestaltung von Geschäftsräumen sowie von Ausstellungsflächen als neue Standbeine der Firma, weiterhin komplette Außenwerbeanlagen, Großflächenwerbung, Textildruck, das Anfertigen von 3-D-Modellen oder Luftbildaufnahmen mit Drohnen: Das siebenköpfige Team bietet ein Leistungsspektrum an, das über klassisches Corporate Design und Webdesign hinausgeht. Im Gespräch geht es plötzlich um „ANTEA Bestattungen“, Ostdeutschlands größten Bestatter, der Einsteins Wissen nutzt: Hoppes Fachleute haben ein Video produziert. Wie bitte? Ja, auf diese Weise stellt der Bestattungsunternehmer seinen Beruf vor und wirbt um Nachwuchs in der Branche. Ein Bereich, weiß Christian Hoppe, bei dem ein besonders sensibles Marketing gefragt ist. Zudem hat das Hoppe-Team schon mehrere Messeauftritte begleitet – Standaufbau inklusive. Zum Portfolio gehören auch Hochzeitsvideos oder -Zeitungen, Fahrzeugbeschriftung oder Promotionsysteme: „Wir managen alles für den Kunden – von der Idee über die Entwürfe bis zur handwerklichen Umsetzung“, betont Christian Hoppe, der in Leipzig geboren wurde, in Delitzsch zur Schule ging und sich zum Bürokaufmann ausbilden ließ. Oliver Hoppe ist gelernter Elektriker und Mediengestalter. Christian Hoppe spricht begeistert über seine Arbeit – und nicht nur das. Der 28-Jährige ist seit März 2017 überzeugtes Mitglied beim BdSt Sachsen-Anhalt. „Der Bund der Steuerzahler hört auch den Arbeitgebern zu“, sagt Hoppe, der sich vor allem für die steuerliche Expertise interessiert. Bei unserem Besuch in Wolfen schauen wir schließlich der Praktikantin über die Schulter. Nadine Bachmann arbeitet an einem Logo für eine Schneiderei. Getreu Hoppes Motto, das er mit dem großen Albert Einstein verknüpft: „Über seine eigenen Grenzen gehen.“


Hans-Josef Becker

Mitglied seit 1964

 

Die Fotos, die wir zur Bebilderung dieses Textes erhielten, sind die Zeugnisse eines reichhaltigen Lebens. Im Profil sehen wir Hans-Josef Becker im Weinkeller, prüfend hält er eine Flasche in der Hand. Dann mit seiner Frau Eva (38) unter einem Baum. Auf jenem Foto nun, das wir ausgewählt haben, prostet uns der 72-Jährige, die rote Brille auf die Stirn geschoben, mit einem verschmitzten Lächeln zu. Ein konzentrierter Augen-Blick – um zurückzublicken auf die Geschichte des Weinguts J.B. Becker in Walluf, Rheingau. Hajo Becker erinnert sich daran, wie er im Weingut mit Pferden, Kühen, Schweinen und Hühnern aufwuchs. Schon früh stand fest: Er wollte Weinbauer werden. Nach der Mittleren Reife absolvierte Hajo eine zweijährige Winzerlehre im Weingut Graf Eltz in Eltville. Dann das Frühjahr 1963: Erstmals probierte er einen trockenen Riesling. Und war „total begeistert“. Doch Lehrmeister Hermann Neuser belächelte ihn: Ein Rheingauer Riesling ohne Restzucker hat im Markt keine Chance! Nach dem Studium in Geisenheim von 1966 bis 1968 trat Hajo Becker ins Familien-Weingut ein und begann, trockene Rieslinge abzufüllen – nun begleitet von den kritischen Blicken von Vater Josef und Onkel Fritz. Heute ist das Weingut die erste Adresse für trockene Rieslinge im Rheingau. Bei einer Drachenregatta auf dem Starnberger See lernte Hajo Becker Prinz Luitpold von Bayern und dessen Biergarten kennen und kam auf die Idee, seinen eigenen Garten in einen Weingarten zu verwandeln. Dort sitzt man, direkt am Rhein, unter alten Platanen und kann seine mitgebrachte Brotzeit mit Beckerwein genießen. Hat Hans-Josef Becker selbst Gelegenheit, seinen Garten zu genießen? „Zu 95 Prozent jeden Tag!“ Noch häufiger schwimmt er im Rhein. „Jeden Tag nach der Arbeit.“ Die Arbeit der Beckers, die sich dem Wein verschrieben, begann im 19. Jahrhundert. Die Vorfahren arbeiteten als Küfer, sie bauten Fässer für umliegende Weinbaubetriebe. Großvater Jean Baptist gründete das Weingut 1893. Vater Josef beschreibt der Sohn als „bekannten Weinkommissionär“. 1932 kaufte Josef Becker 6 Hektar Weinberge in Walluf dazu. Schließlich waren es 8 Hektar, die sein Sohn, der 1971 mit Schwester Maria die Geschäfte übernahm, zu einem 13-Hektar-Weingut erweiterte. Mit fünf Mitarbeitern bietet das Familienunternehmen Rieslinge und Spätburger an, traditionell ausgebaut und damit sehr langlebig, die sie auch in die USA und nach Russland exportieren. Seit 1981 sitzt Becker für die Bürgervereinigung Walluf in der Gemeindevertretung. Mit Hilfe des BdSt Hessen, dem die Beckers seit 1964 als Mitglied angehören, konnte die unnütze Aussichtsplattform „Kanzel am Deich“ verhindert werden. Und wieder lächelt er verschmitzt.


Andreas Horn

Mitglied seit 1989

 

Andreas Horn trinkt gern Kaffee. Und, so nehmen wir an, auch des Öfteren. „Für mich ist wichtig“, sagt der Diplom-Ingenieur aus Mainz, „dass ich zwei, drei Jahre nach Fertigstellung eines Projekts mit dem Bauherrn von damals einen Kaffee trinken kann“. Für den 72-Jährigen kamen schon viele solcher Runden zusammen. Seitdem sich Andreas Horn 1981 mit seinem Architekturbüro selbstständig machte, hat er mit vier Mitarbeitern nicht nur Reihenhäuser hochgezogen, Einfamilienhäuser geplant, Bürohäuser saniert, Silo-Anlagen oder zum Beispiel einen Bauernhof realisiert, sondern auch seinen Schwerpunkt auf soziale Einrichtungen gelegt: Seniorenzentren und Werkstätten für Behinderte, Betreutes Wohnen für Senioren, auch Tageskliniken für psychisch Kranke hat Horn schon von „A bis Z“ betreut, wie er sagt. Von A bis Z – das klingt bescheiden. Dahinter steckt: eine Expertise als Generalplaner. Im Oktober 1945 wurde Andreas Horn in Dietz an der Lahn geboren, in Mainz wuchs er auf. „Mein Vater hat mich vom Gymnasium geholt, als ich 16 war.“ Abwarten und Tee, nein, Kaffee trinken? Diesmal nicht. Andreas Horn machte eine Lehre als Bau- und Möbelschreiner und besuchte die Berufsschule, um sich dann für den zweiten Bildungsweg zu entscheiden – für ein Studium an der Staatlichen Ingenieurschule Mainz. Schon bald wirkte Horn auf dem berühmten Lerchenberg mit, jedoch hinter den Kulissen des ZDF-Sendezentrums, als er bei der Erstellung des zweiten Bauabschnitts dabei war – ein Milliarden-Projekt rund um das Hochhaus, das Empfangs- sowie das Werkstattgebäude. Weiter ging’s: Bei der Tochter einer Großbank nahm Andreas Horn die Aufgaben als Bauherrenvertreter für Städte, Landkreise und Verbandsgemeinden wahr. Daher das Motto von Andreas Horn, der mit neun Geschwistern aufwuchs: Achtung vor Behörden, aber bloß keine Scheu! Sein gesellschaftspolitisches Verständnis ist Grundlage auch für seine Mitgliedschaft beim Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz, schon seit 1989 ist Horn dabei. „Politiker müssen endlich ein Kostendenken entwickeln!“ Somit lobt er den Leitsatz unseres Verbands: „Sie kritisieren nicht nur, sondern bieten auch Lösungen an.“ Ans Aufhören denkt Andreas Horn nicht. „Wer rastet, der rostet“, sagt der Karnevalist, der auch in dieser Session für die Ranzengarde, die älteste Mainzer Fastnachtskorporation, unterwegs war. Positiv ausgedrückt: „Die Arbeit macht Spaß, ich bin voller Elan.“ Zum Schluss noch eine Anekdote, diesmal geht’s nicht um Kaffee, sondern um den Gerstensaft. Sein erstes Bier hat Andreas Horn in einer „Riesenbaustellen-Kantine“ getrunken. „Da war ich schon 30.“


Florian Natzeder

Mitglied seit 2018

 

Mittags, nach der Schule, ging der Spaß erst los. Runter von der Schulbank ins Führerhaus. Rauf auf die Baustelle, rein in den Bagger. „Von klein auf durfte ich dabei sein, man hat mich immer mitgenommen“, erinnert sich Florian Natzeder (41). „Man“ – damit meint er seinen Vater Karl-Bernhard, dessen Betrieb er 2005 übernahm. Die Geschichte des Familienunternehmens reicht ins Jahr 1952 zurück, als Großvater Sepp mit Erdarbeiten im bayerischen Lechbruck begonnen hatte. Der Lkw-Mechaniker war als Ein-Mann-Unternehmen gestartet, heute sind für den Baggerbetrieb Natzeder fünf Fachleute tätig. „Es war immer klar, dass ich die Firma einmal weiterführen werde“, sagt Enkel Florian heute. Auch wenn Florian Natzeder etwas nicht gefällt, wird er deutlich. „Das ganze Steuersystem muss vereinfacht werden“, fordert er. Weil ihm dies am Herzen liegt, ist Natzeder im neuen Jahr dem Bund der Steuerzahler Bayern beigetreten – seit Januar ist der Unternehmer als Mitglied dabei. Florian Natzeder, 1976 in Lechbruck bei Füssen, nahe der Königsschlösser, geboren, absolvierte eine Lehre als Nutzfahrzeug-Mechaniker und bestand seine Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Reutlingen im Jahr 2006. Nach seiner Station bei „Motoren Lutz“ in Steingaden kam er zum Lechbrucker Familienunternehmen. „Was mir als kleiner Junge Spaß gemacht hat, gefällt mir immer noch.“ Seine Kunden im Umkreis von rund 30 Kilometern, Baugeschäfte und Privatleute, buchen das Natzeder-Team für Erd-, Bagger- und Abbrucharbeiten sowie für Kanalanschlüsse. Wer in dieser Region – beim Vorbeifahren oder Spazierengehen – Natursteinmauern entdeckt, sieht die Handschrift von Natzeder. Denn die Firma verwendet gern dunkelgraue, vor allem wetterbeständige Steine aus Wertach. Apropos, wie ist das Wetter? Kalt, windig, leichter Schneefall. „Grausig“, meint Natzeder und lacht. Grausiges Wetter zwischen Weihnachten und Fasching bedeutet für die Fachleute: Wartungswetter. Dann stehen Reparaturen der Gerätschaften an – vier Bagger, zwei Radlader, eine Raupe, ein Laster. Und freie Zeit für seine Frau, die neunjährige Tochter Emma, „eher eine Künstlerin“, und den sechsjährigen Paul, der auch schon im Führerhäuschen saß. Wird das die 4. Baggergeneration Natzeder? „Wenn er das möchte“, sagt Vater Florian, „unterstütze ich ihn dabei“.


Helmut Heinz

Mitglied seit 1994

 

Wer sich mit Helmut Heinz unterhält, bekommt eine Physikstunde gratis und reist dazu gleich um die Welt. Via Dubai nach China und zurück nach Elgersburg in Thüringens Ilm-Kreis. Ohne ins Stocken zu geraten, erzählt Helmut Heinz, ein echter Elgersburger, 1941 dort geboren, von Widerstandsthermometern, Temperaturfühlern für Gebäudeautomation und dann natürlich von Glasmesswiderständen, die aus einer mit Glas umhüllten Platinwicklung bestehen, was sie für genaue Messaufgaben geeignet macht. Einsatztemperaturbereich: minus 220°C bis plus 450°C. Der gelernte Werkzeugmacher ist Co-Geschäftsführer der H. Heinz Messwiderstände GmbH, die er 1991 gegründet hatte. „Von Null auf 100.“ Damals waren zwei Mitarbeiter an Bord, heute sind es rund 160. Warum Co-Geschäftsführer? Die Leitung teilt sich der Vater mit seiner Tochter Haike Heinz, die ursprünglich Sparkassen-Fachwirtin ist. Noch immer reist der Seniorchef um die Welt, um Aufträge zu akquirieren. In ganz Europa, so Helmut Heinz, sei seine GmbH der einzige Betrieb, der noch Glasmesswiderstände produziert. Die Firma bietet Messinstrumente und Sensoren in zigtausenden Varianten an. Die Firma ist gefragt – für einzelne Kühlschränke bis hin zu Kreuzfahrtschiffen. Das Heinz-Team ist bei jährlich sechs bis acht Messen vertreten, weltweit zählt die Elgersburger Firma rund 2.800 Händler und Industriebetriebe als Kunden. Zum Team gehören 10 Auszubildende, die Firma bildet stetig junge Leute aus und sucht zum Beispiel angehende Entwicklungsingenieure. Ihren Mitarbeitern will die Firma zur Seite stehen. „Wir helfen mit Zuschüssen für Kita-Plätze und stellen Wohnungen zur Verfügung.“ Darüber hinaus ist Helmut Heinz in der Gemeinde aktiv: Die H. Heinz Messwiderstände GmbH war an der Sanierung der Außenfassade von St. Nikolaus, der Heimatkirche, beteiligt. Ein weiteres Geschenk an Elgersburg war die Renovierung der Trauerhalle. All diese Leistungen, all dieser Einsatz sind ausgezeichnet: Die H. Heinz Messwiderstände GmbH wurde 2015 mit dem „Großer Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung in Würzburg geehrt. Die nächsten Schritte sind gesichert, und damit die Zukunft der Firma, die drei Jahre nach ihrer Gründung Mitglied beim Bund der Steuerzahler Thüringen wurde, kurz nach der Wende, als Helmut Heinz nach Informationen im Steuerbereich suchte. „Jetzt wachsen schon die beiden Enkel in den Betrieb rein.“ Der eine ist Werkzeugmacher, der zweite studiert Elektronik und Wirtschaft. Helmut Heinz, was wünschen Sie sich fürs neue Jahr? „Gesundheit für uns und unsere Mitarbeiter.“


Peter Hamer

Mitglied seit 1993

 

Bei der Peter Hamer GmbH steht das H auch für ganz viel Humor. Alle paar Minuten wechselt der Sinnspruch auf der Internetseite der Quickborner Firma. Kostprobe? „Wenn’s Brett vorm Kopf gewaltig harzt, dann geh´ zum Tischler, nicht zum Arzt!“ Tochter Melanie lacht. „Mein Vater ist ein Fan von solchen Sprüchen“, sagt die 35-Jährige. „Früher habe ich sie noch handschriftlich eingepflegt.“ Jetzt gibt es dafür einen Algorithmus. Ansonsten ist beim Familienbetrieb alles hausgemacht. Sanitärtechnik, Heizungsbau und Bauklempnerei, Dachreparatur, Rohrreinigungsdienste, auch Dichtheitsprüfungen und das Erstellen von Energieausweisen: All das sind Bauleistungen vom Keller bis zum Dach made in Quickborn. 1879 fing alles an. In einer Werkstatt für Reparaturen, die ein gewisser Carl Friedrich Langenhein eingerichtet hatte. Dessen Tochter hatte dann Peter Hamers Großvater Ernst geheiratet. Im Jahr 1985 übernahm Peter Hamer, Gas- und Wasserinstallateurmeister, das Unternehmen von Vater Curt und gründete die Peter Hamer GmbH, im Dezember 2012 übernahm Melanie Hamer die Geschäftsführung. „Meine Tochter sollte die Verantwortung übernehmen“, erzählt Peter Hamer, der 1949 in Quickborn geboren wurde, schmunzelnd. „Auf einmal durfte ich noch nicht einmal Briefe unterschreiben. Da hat mich meine Tochter zum Prokuristen gemacht.“ Heute kommen jährlich rund 1.250 Aufträge rein – zwei Meister, vier Gesellen, drei Lehrlinge und eine Büroangestellte kümmern sich um die Kunden. Neben Badsanierungen vor allem im Großraum Hamburg sind Neubau und Instandhaltung von Tankstellen zwischen Flensburg und Kassel das zweite Standbein der Peter Hamer GmbH. Von Kindesbeinen an ist Tochter Melanie dabei. „Ich bin hier reingewachsen, ich wollte auf dem Bau lernen,“ sagt Melanie Hamer, die als Gas- und Wasserinstallateurin in die Fußstapfen ihres Vaters trat, zusätzlich Installateur- und Heizungsbaumeisterin ist, eine Lehre als Groß- und Außenhandelskauffrau abschloss und geprüfte

Energieberaterin ist. Von der Familiengeschichte kündet die Meisterbrief-Galerie im Büro. Schon in der 3. Generation unterstützt die Peter Hamer GmbH den Bund der Steuerzahler. Seit 1993 ist die Firma Mitglied im Landesverband Schleswig-Holstein. „Es ist gut, dass es eine Vertretung für uns Steuerzahler gibt, die der Politik kritisch gegenübersteht“, sagt Peter Hamer. Zum guten Schluss noch ein Spruch von der Hamer-Webseite: „Fahre nie schneller, als Dein Schutzengel fliegen kann.“