Schwarz-rote Steuerpläne: Was auf die Bürger zukommen kann
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat die im Koalitionsvertrag von Union und SPD festgelegten Steuerpläne in den Blick genommen – und sieht einige Lichtblicke. Gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass die konkrete Umsetzung abzuwarten bleibt.
Vorgesehen sei, die Stromsteuer auch im privaten Bereich auf das EU-Mindestmaß zu senken. Der BdSt begrüßt das: Die Energiepreise seien eine zunehmende Belastung, was zum Großteil staatlich verursacht sei. Der Effekt der Stromsteuersenkung hänge vom individuellen Stromverbrauch ab. Ein Single mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh müsste künftig 46 Euro weniger Stromsteuer bezahlen. Eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh würde nach den Berechnungen des BdSt 116 Euro sparen.
Zudem plane die schwarz-rote Koalition, die Entfernungspauschale ab 2026 auf einheitlich 38 Cents pro Kilometer – gleich ab dem ersten Fahrtkilometer – anzuheben. Die Entlastungseffekte variieren laut BdSt je nachdem, wie lang der Arbeitsweg und wie hoch das Einkommen und damit der Steuersatz bereits sind. Bei 35 Kilometern und einem Monatsbrutto von 3.500 Euro würde ein alleinstehender Single rund 99 Euro weniger Einkommensteuer pro Jahr bezahlen müssen.
Zusätzlich wolle die neue Koalition zur Mitte der Legislaturperiode den Einkommensteuertarif reformieren. Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen sollen entlastet werden. Nähere Details sind nach Angaben des BdSt noch nicht bekannt, den "ganz großen Wurf" erwartet der Steuerzahlerbund aber nicht. Ein Szenario könnte beispielsweise sein, den steuerlichen Grundfreibetrag um 1.000 Euro zu erhöhen. Davon würden Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen sowie Familien überproportional profitieren. Jahresentlastungen um knapp 200 Euro für Singles beziehungsweise knapp 400 Euro für Familien im Splittingverfahren wären dann möglich.
Bund der Steuerzahler e.V., PM vom 30.04.2025