Bleiben Sie am Ball, Frau Innenministerin!

Der Bund der Steuerzahler begrüßt es, dass Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens gegenüber den Profi-Fußballvereinen eine härtere Gangart eingelegt und die Clubs wegen zuletzt gehäufter Ausschreitungen einiger Anhänger zum Rapport gebeten hat. Den Vereinen sei es bisher nicht gelungen, die Gewalt im Stadionumfeld zu bändigen und so den bei Hochrisikospielen notwendigen Polizeiaufwand zu begrenzen, stellt der BdSt fest. Im Gegenteil: Selbst im Stadion müsse die Polizei inzwischen regelmäßig zur Tat schreiten, um Schlimmeres zu verhindern. „Es ist daher höchste Zeit, dass kommerzielle Fußballclubs, die von dem besonderen Polizeiaufwand in hohem Maße profitieren, einen angemessenen Beitrag zu dessen Finanzierung leisten“, fordert BdSt-Vorstand Jan Vermöhlen. Eine solche Kostenbeteiligung stünde auch dem heute zwischen Ministerium und Vereinen verabredeten Arbeitsprozess nicht entgegen, sondern erhöhe vielmehr vereinsseitig die Anreize, zeitnah Maßnahmen zur Gewaltprävention zu ergreifen.

Um einen Flickenteppich sowie Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Ligen zu vermeiden, schlägt der Bund der Steuerzahler einen bundesweiten „Polizeikosten-Fonds“ vor, in den die gewinnorientierten Proficlubs regelmäßig angemessene Beiträge zur Abgeltung erhöhter Polizeiaufwendungen bei Hochrisikospielen einbringen sollen. Sofern die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die in ihr organisierten Vereine sich jedoch weiterhin gegen eine privat organisierte Fondslösung sperrten, solle die Ministerin für Niedersachsen eine eigene gesetzliche Grundlage schaffen, um den Profi-Fußball endlich zur Kasse zu bitten.

Als Vorbild könnte die „Bremer Polizeigebühr“ dienen, die mittlerweile durch alle Instanzen der Verwaltungsgerichtsbarkeit als rechtmäßig bestätigt worden ist. Der Bund der Steuerzahler hatte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer im Sommer 2021 für sein erfolgreiches Engagement um die finanzielle Beteiligung des Profifußballs mit dem „Preis für Mut und Entschlossenheit in der Politik“ ausgezeichnet. „Wir hoffen, dass Frau Behrens im Sinne der Steuerzahler nun ebenso mutig und entschlossen am Ball bleibt“, so Vermöhlen.