
Steuererklärung für Arbeitnehmer 2024
Nr. 08 - Steuerliche Förderung von Dienst- und Betriebsrad
DSi Impuls Nr. 39: Unternehmenssteuerreform jetzt
Eine aktuelle Studie analysiert die Effektivsteuerbelastung inländischer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), um das steuerliche Investitionsklima zu bewerten. Dafür wurden auch die Steuererleichterungen im Rahmen des Wachstumschancengesetzes berücksichtigt. Insbesondere im internationalen Vergleich zeigt sich jedoch: Deutschland bleibt v. a. für KMU ein Hochsteuerland und büßt im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit ein.
DSi-Diagnose
Die Studie wurde vom Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) angefertigt. Die fortwährende Analyse der hiesigen Rahmenbedingungen von KMU ist von hohem Wert, da hierzulande fast alle Unternehmen in diese Kategorie fallen und rd. 55 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen in KMU arbeiten. Zudem sind sie besonders vom aktuellen politischen Umfeld betroffen, sowohl was die Zollpolitik der USA als auch die derzeit ungeklärte politische Lage in Deutschland angeht. Dies spiegelt sich auch in den sehr pessimistischen Erwartungen im Rahmen des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers wider.
Um die steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, hier v. a. die steuerlichen Fördermöglichkeiten für KMU zu bewerten, wurden für die Studie zunächst die Zugangskriterien der steuerlichen KMU-Förderungen in 28 Ländern analysiert. Hier setzt Deutschland v. a. Anreize über Investitionsabzüge und besondere Abschreibungsmöglichkeiten, die mit dem Wachstumschancengesetz noch einmal ausgebaut wurden. Die meisten der anderen untersuchten Länder stellen eher auf weniger komplexe Instrumente, wie Entlastungen bei den erzielten Erträgen und deren Besteuerung ab.
Es zeigt sich, dass Deutschland trotz der Einführung von besseren Abschreibungsmöglichkeiten bei einem hohen effektiven Durchschnittssteuersatz verharrt. Zugleich haben andere Länder in den vergangenen Jahren ihre Steueranreize für KMU derart verbessert, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb weiter verliert. Da verwundert es nicht, dass Deutschland im World Competitiveness Ranking im Jahr 2024 nur noch den 24. Platz von 67 gemessenen Ländern belegt.
DSi-Forderung
Hier muss die Politik durch spürbare Senkungen der Unternehmenssteuerbelastungen nachbessern. Dabei wäre ein stärkerer Fokus auf allgemeine Steuersenkungen zu bedenken, die möglichst unbürokratisch umzusetzen wären. Denn unter bürokratischen Belastungen leiden KMU besonders. Zudem sind ihre Steuerplanungskosten in der Regel relativ gesehen höher als jene von großen Unternehmen.
Reformen im Bereich der Besteuerung von Unternehmen und Unternehmern sind gerade auch mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit dringend erforderlich. Mit dem Rundschreiben 3/2024 hat das DSi zuletzt einen 10-Punkte-Plan für eine Reform der Unternehmensbesteuerung vorgelegt. Jetzt ist die Politik – bzw. dann die neue Regierung – am Zug.
Folgende DSi-Veröffentlichungen zu diesem Thema könnten Sie auch interessieren:
DSi-Kompakt Nr. 44, DSi-Rundschreiben Nr. 4/2024,DSi-Rundschreiben Nr. 2/2021, DSi-Rundschreiben Nr. 5/2020, DSi-Impuls Nr. 38, DSi-Impuls Nr. 34