Stufenpromenade in Duisburg im Dörnröschenschlaf
Der Weg zur Vermarktung des Grundstücks „Am alten Holzhafen“ in Duisburg war lang und steinig. Doch es sieht so aus, als habe die Stadt mit der Stufenpromenade endlich die Kurve gekriegt. Ein Fall für eine "Nachlese" im Schwarzbuch 2024/25:
Die Stufenpromenade im Duisburger Innenhafen hat eine lange Geschichte. Die Promenade sollte zum Abschluss die Umgestaltung des Innenhafens krönen – dann aber wurde ihr Bau vorgezogen, um Fördermittel nicht verfallen zu lassen. Das sichelförmige „Eurogate“ nach Plänen des Star-Architekten Norman Foster, das sich an diese Stufenpromenade anschließen sollte, fand jedoch keine Investoren
und wurde daher nie gebaut. So fiel die Stufenpromenade in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf. Nutzen konnten die Stadt und ihre Bürger sie nicht, weil dem Bauwerk ohne anschließendes Gebäude die Rückseite fehlte und es daher eine Baustelle geblieben war. Doch sie verschlang Geld: 500.000 Euro musste die Stadt allein dafür investieren, den Betonklotz wetterfest zu machen.
2016 wollten die Projektentwickler „Die Developer“ die Stufenpromenade wachküssen. „The Curve“ nannten sie das Gebäude, das sich schwungvoll um die Treppe ziehen und Wohnungen, Büros und Gastronomie beherbergen sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Boden hinter der Stufenpromenade nicht tragfähig war. Viele Monate, Bohrungen und Stützpfeiler später gaben „Die Developer“ auf. Dornröschen schlief weiter.
Im November 2023 verkaufte die Stadt das Grundstück hinter der Stufenpromenade an einen Investor. Geplant ist, sechs Gebäude zu bauen – für Verwaltung, Hotels, Büros und Gastronomie. Über den Baustart kann die Stadt „keine Angaben machen“, doch im Sommer 2031 sollen die Gebäude fertig sein. Ob das Grundstück die Stadt und damit die Duisburger Steuerzahler noch weiter finanziell belasten wird? Dazu sagte die Stadt bislang nichts: „Keine Auskünfte aus Verträgen.“
Bestätigt sind jedoch folgende Zahlen: 12,3 Millionen Euro hat die Stadt Duisburg für die vergeblichen Versuche bezahlt, das Grundstück mit „The Curve“ zu beleben. Der städtische Eigenanteil an dem Bau und dem Unterhalt der Stufenpromenade sowie an Unterhalt und Vermarktung des Grundstücks beläuft sich über die Jahre auf weitere drei Millionen Euro.
Der Bund der Steuerzahler meint: Wenn Dornröschen 2031 tatsächlich die Augen aufschlagen sollte, ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen und viel Steuergeld im wabbeligen Untergrund im Duisburger
Innenhafen versunken.
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