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Steueroasen: Daten-Aufarbeitung geht in Nordrhein-Westfalen "in die heiße Phase"
Mit Hilfe von Offshore-Dienstleistern sollen Verdächtige hohe Summen an Steuern hinterzogen haben. Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität Bochum gehen in Nordrhein-Westfalen jetzt gemeinsam gegen Beschuldigte vor. Das meldet die Finanzverwaltung des Landes.
Mit der Gründung von Offshore-Firmen in so genannten Steueroasen in Übersee sollen Beschuldigte gezielt die eigenen Vermögensverhältnisse verschleiert und Steuerhinterziehung im großen Stil begangen haben, erläutert die Finanzverwaltung. Doch die Daten zu den entsprechenden Konten seien in den Besitz der Steuerfahndung gelangt. Sie gäben nach der Aufbereitung durch die Experten im LBF NRW Aufschluss über Verbindungen von Steuerpflichtigen aus Nordrhein-Westfalen zu Auslandsgesellschaften und deckten auf, wie diese mutmaßlich illegal ihr Vermögen vor der deutschen Finanzverwaltung versteckt haben. Jetzt starte die steuerstrafrechtliche Aufarbeitung der Ermittlungsergebnisse.
Mit Blick auf das Steuergeheimnis dürfen Informationen, die Rückschlüsse auf einzelne Beschuldigte zulassen könnten, nicht genannt werden. "Aber es ist mir wichtig deutlich zu machen: Die Steuerfahndung ist hier mit Hochdruck am Werk und arbeitet sich von einzelnen Datenschnipseln zu konkreten Verdachtsfällen vor. Die steuerstrafrechtliche Aufarbeitung rollt in Nordrhein-Westfalen jetzt an", sagte Stephanie Thien, Leiterin des LBF NRW. Das Amt bündelt seit dem 01.01.2025 die gesamte nordrhein-westfälische Steuerfahndung mit rund 1.200 Experten auf dem Gebiet der Bekämpfung von Steuerbetrug, Geldwäsche und Cybercrime. Es ist die erste Landesbehörde dieser Art in der Bundesrepublik.
Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität Bochum ist nach Angaben der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen auf Seiten der Justiz federführend in den Ermittlungen zu den gesammelten Steuerdaten. Die Bochumer Behörde sei bereits in den vergangenen Jahren bundesweit mit Ermittlungen gegen mehr als 8.000 Beschuldigte in den so genannten Steuer-CD-Verfahren mit Daten von Banken aus der Schweiz, aus Liechtenstein und aus Luxemburg befasst gewesen und habe daran mitgewirkt, Gewinne in Höhe von über 350 Millionen Euro von den beteiligten ausländischen Banken abzuschöpfen.
Erste Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen hätten bereits stattgefunden, weitere strafprozessuale Maßnahmen seien in der Folge zu erwarten.
Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen, PM vom 14.04.2025