Betriebsvermögen: Kann auch ohne Missbrauchsabsicht begünstigungsschädliches «junges Verwaltungsvermögen» sein
Ersatzzustellung durch Einlegen in den Briefkasten: tatsächlicher Zugang?
Steuerbetrug nicht nachgewiesen: Vorsteuerabzug darf nicht versagt werden
Hat das Finanzamt nicht dargetan, dass ein Steuerbetrug begangen worden ist, kommt eine Versagung des Vorsteuerabzugs nach der sog. Missbrauchs-Rechtsprechung des EuGH nicht in Betracht.
Die Nichtabfrage der USt-IdNr. des Empfängers zeitnah zur ersten innergemeinschaftlichen Lieferung und darauffolgend in regelmäßigen Abständen während der laufenden Lieferbeziehung kann nach den Umständen des Einzelfalls eine Sorgfaltspflichtverletzung darstellen, die Vertrauensschutz nach § 6a Abs. 4 UStG ausschließt.
Wird die Abfragemöglichkeit nach § 18e UStG sorgfaltspflichtwidrig nicht wahrgenommen, ergibt sich aus sachlichen Billigkeitsgründen kein über § 6a Abs. 4 UStG hinausgehender Vertrauensschutz.
BFH, Urteil vom 11.3.2020, XI R 38/18