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Mehrwertsteuer: Deutschland verzeichnet EU-weit drittgrößte Lücke

11.09.2020

Den EU-Ländern entgingen 2018 Mehrwertsteuer-Einnahmen in Höhe von 140 Milliarden Euro. Aufgrund von COVID-19 ist 2020 ein weiterer Anstieg möglich. Deutschland verzeichnete 2018 mit 22 Milliarden Euro die dritthöchste Mehrwertsteuerlücke in absoluten Zahlen nach Italien (35,4 Milliarden Euro) und dem Vereinigten Königreich (23,5 Milliarden Euro). Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht, den die Europäische Kommission am 10.09.2020 veröffentlicht hat.

Die so genannte Mehrwertsteuerlücke – oder die Differenz zwischen den erwarteten Einnahmen in den EU-Mitgliedstaaten und den tatsächlich eingezogenen Einnahmen – ist damit zwar immer noch extrem groß, hat sich in den letzten Jahren jedoch geringfügig verkleinert. Die Zahlen für 2020 prognostizieren nach Angaben der Kommission jedoch eine Trendumkehr mit einem potenziellen Verlust von 164 Milliarden Euro im Jahr 2020 aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft.

Nominal verkleinerte sich 2018 die Mehrwertsteuerlücke in der EU insgesamt leicht um knapp eine Milliarden Euro auf 140,04 Milliarden Euro. Der Rückgang fiel gegenüber dem 2017 verzeichneten Rückgang um 2,9 Milliarden Euro schwächer aus. Es sei davon ausgegangen worden, dass sich die rückläufige Tendenz noch ein weiteres Jahr fortsetzt, doch der positive Trend werde sich durch die Pandemiefolgen wahrscheinlich wieder umkehren.

Die beträchtliche Mehrwertsteuerlücke für 2018 in Verbindung mit Prognosen für 2020 mit den erwarteten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie macht laut Kommission erneut deutlich, dass eine umfassende Reform der Mehrwertsteuervorschriften der EU erforderlich ist, um dem Mehrwertsteuerbetrug ein Ende zu setzen. Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten müsse verstärkt werden, um die Mehrwertsteuererhebung zu fördern und gleichzeitig gesetzestreue Unternehmen zu schützen. Das jüngste Paket der Kommission für eine faire und einfache Besteuerung vom Juli 2020 enthalte auch eine Reihe anstehender Maßnahmen in diesem Bereich.

Wie bereits 2017 verzeichnete Rumänien die höchste nationale Mehrwertsteuerlücke: Hier fehlten im Jahr 2018 33,8 Prozent der Mehrwertsteuereinnahmen. Es folgten Griechenland (30,1 Prozent) und Litauen (25,9 Prozent). Am kleinsten waren die Lücken in Schweden (0,7 Prozent), Kroatien (3,5 Prozent) und Finnland (3,6 Prozent). Die höchsten Mehrwertsteuerlücken in absoluten Zahlen wurden in Italien (35,4 Milliarden Euro), im Vereinigten Königreich (23,5 Milliarden Euro) und in Deutschland (22 Milliarden Euro) verzeichnet.

Europäische Kommission, PM vom 10.09.2020

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