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Grundsteuer: Steuerzahlerbund und Haus & Grund fordern mehr Zeit für Feststellungserklärung
Grundstückseigentümer sollten mehr Zeit für die im Zuge der Reform der Grundsteuer erforderliche Feststellungserklärung bekommen. Dies fordern der Bund der Steuerzahler e.V. (BdSt) und Haus & Grund.
Eigentümer von rund 36 Millionen Grundstücken erhielten derzeit Post von ihren Finanzverwaltungen, so der BdSt. Bei dem seit Anfang April 2022 versendeten Informationsschreiben gehe es um die Verpflichtung der Steuerzahler, Angaben zu eigenen Grundstücken zu übermitteln. In der Regel handele es sich um Flurstücknummern, amtliche Flächen, Gemeindenamen, Gemarkungsnummern, um Bodenrichtwerte und die Wohnflächen-Größe – doch weil die erforderlichen Angaben vom Grundsteuer-Modell der Länder abhingen, kündige sich schon jetzt ein Wirrwarr an. "Hier droht den Eigentümern eine XXL-Bürokratie", warnt BdSt-Präsident Reiner Holznagel und fordert deshalb "zeitnahe Informationsschreiben, die erforderliche Hinweise und Hilfestellungen für die verlangten Feststellungserklärungen enthalten". Manche Bundesländer wollten diese Post nämlich erst im Juni auf den Weg bringen, erläutert der BdSt.
Diese Feststellungserklärungen stellten ein Problem vor allem für Privateigentümer dar, die in einem geerbten Haus leben und nicht mehr an die entsprechenden Unterlagen kommen. "Für die Steuererklärung benötigen Eigentümer Daten, die sie meist nicht unmittelbar parat haben", so Kai H. Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland. Sich rechtzeitig vorzubereiten, sei das Gebot der Stunde. So seien die Eigentümer zur Abgabe ihrer Erklärungen von Juli bis Oktober aufgefordert – damit bleibe den Betroffenen wenig Zeit für nötige Recherchen, für die sie kaum fachlichen Beistand wie Architekten oder Steuerberater finden dürften.
Daher fordern BdSt und Haus & Grund, den "viel zu kurzen Zeitraum zur Abgabe der Feststellungserklärung" großzügiger zu bemessen, und zwar bis Ende Januar 2023.
Bund der Steuerzahler e.V., PM vom 19.04.2022