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Einkommensteuer und Soli: Steuerlastverteilung von 1998 bis 2021

28.05.2021

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln hat die Steuerlastverteilung der Einkommensteuer und des Solidaritätszuschlages von 1998 bis 2021 unter die Lupe genommen.

In den politischen Debatten um Steuererleichterungen oder die Abschaffung des Solidaritätszuschlags (Soli) tauche immer wieder das Argument auf, dass höhere Einkommen durch die rot-grüne Einkommensteuerreform zwischen den Jahren 2000 und 2005 entlastet worden wären und davon bis heute profitieren würden, erläutert das IW den Hintergrund seiner Analyse. Damals sei der Spitzensteuersatz von 53 Prozent auf 42 Prozent gesenkt und ein Reichensteuersatz von 45 Prozent für sehr hohe Einkommen eingeführt worden.

Die Analyse mit einer zeitlich konsistenten Datenbasis zur Einkommensverteilung im Zeitraum von 1998 bis 2021 zeigt laut IW Köln aber eher das Gegenteil. Zwar sei die durchschnittliche Steuerbelastung der Bruttoeinkommen durch Einkommensteuer und Soli für die oberen zehn Prozent und die oberen ein Prozent der Einkommensverteilung unmittelbar nach der Reform Anfang des Jahrtausends gesunken. In der Phase wirtschaftlichen Aufschwungs zwischen 2014 und 2019 hätten jedoch ausbleibende Anpassungen des Einkommensteuertarifs sowie vieler Freibeträge an die Realeinkommensentwicklungen dazu geführt, dass im Jahr 2019 die Steuerbelastung der Bruttoeinkommen aller Einkommensgruppen – auch die der oberen ein Prozent – höher gelegen habe als im Jahr 1998.

Beim Anteil am Steueraufkommen lagen die jeweils oberen zehn Prozent laut IW trotz der Senkung der Spitzensteuersätze im betrachteten Zeitraum immer über dem Wert des Jahres 1998 – im Jahr 2019 habe der Anteil 51 Prozent betragen. Die oberen ein Prozent hätten immer leicht unter dem Ausgangswert 1998 gelegen, würden diesen aber voraussichtlich durch die Auswirkungen der Corona-Krise wieder überschreiten. Im Jahr 2019 habe der Aufkommensanteil der oberen ein Prozent bei knapp 21 Prozent gelegen.

Auch die Gruppe der unternehmerisch Tätigen und Selbstständigen habe im Jahr 2019 eine deutlich höhere Steuerbelastung als 1998 aufgewiesen. Trotz der Einkommensrückgänge im Zuge der Corona-Krise bleibe dieses Ergebnis erhalten.

Die Verteilungsanalyse mit den verschiedenen Datenquellen zeigt laut IW zudem, dass der reine Blick auf die Lohn- und Einkommensteuerstatistik die Beiträge zum Aufkommen der oberen Einkommensgruppen etwas überschätze, da die Grundgesamtheit der Steuerpflichtigen nicht deckungsgleich mit der Gesamtbevölkerung sei. Auch der zeitliche Vergleich sei nur eingeschränkt möglich, da die Gruppe der Steuerpflichtigen in den Daten mit den Jahren gewachsen sei.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln, PM vom 10.05.2021

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