Senat plant 20 neue Fahrradreparaturstationen
Maßnahme für die Erweiterung eines umweltsensitiven Verkehrsmanagementsystems dürfte über 40.000 Euro kosten
Wer mit dem Fahrrad über die Berliner Radwege radelt kennt das zur Genüge: Überall liegen Glasscherben herum. Ein platter Reifen ist vorprogrammiert. Deshalb plant der Senat im Frühjahr 2024 den Bau von 20 weiteren Fahrradreparaturstationen. Der Bund der Steuerzahler hat sich den Zustand der bereits 2020 am Rathaus Reinickendorf aufgebauten Fahrradreparaturstation angesehen. Reparieren kann man damit nichts mehr.
In Berlin sollen ab dem zweiten Quartal 2024 weitere 20 Fahrradreparaturstationen gebaut werden. Die Standorte werden vom Senat in Abstimmung mit den Bezirken festgelegt. Finanziert wird das Projekt zu 85 Prozent durch den Bund aus dem Leuchtturmprojekt eUVM (Aufbau und Betrieb eines erweiterten umweltsensitiven Verkehrsmanagementsystems). Die restlichen 15 Prozent muss das Land Berlin tragen. Zudem sollen Wartung und Betrieb bis Ende 2026 von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sichergestellt werden. Für die Zeit ab dem Jahr 2027 liefen derzeit noch Abstimmungen mit den beteiligten Stellen.
Aktuell gibt es bereits fünf öffentlich zugängliche Fahrradreparaturstationen in Friedrichshain-Kreuzberg an der Bezirksbibliothek Pablo Neruda und an der Yorckstraße 37, am Rathaus Neukölln sowie in Reinickendorf an der Berliner Straße Ecke Schloßstraße und vor dem Rathaus.
Die meisten Werkzeuge wurden natürlich schon gestohlen. Nur mit Reifenheber und Schraubendreher kommt man bei der Fahrradreparatur nicht weit.
Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) hatte sich zur Einweihung im Oktober 2020 noch gefreut: „Die Fahrradstation ist ein Serviceangebot für unsere Reinickendorfer Radfahrerinnen und Radfahrer und bietet künftig die Möglichkeit, kleinere Reparaturen oder Reifenreparaturen am Rad unterwegs selbst durchzuführen. Die Station ist dafür mit acht wichtigen Werkzeugen ausgestattet, darunter Schraubendreher, Inbusschlüsselsatz, Reifenheber und Flachspanner. Die Werkzeuge sind durch eine Stahlseilmechanik mit der Station verbunden und werden nach Nutzung automatisch eingezogen und hängen somit nicht frei herum. Zudem verfügt die Station auch über eine leistungsfähige Luftpumpe mit bequemer Handkurbel für die gängigen Ventilgrößen“. Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) hatte damals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Standort vor dem rund um die Uhr bewachten Rathaus gewählt worden sei, um vandalismusbedingten Schäden vorzubeugen. Gekostet hatte die Fahrradstation vor dem Rathaus Reinickendorf damals rund 2.000 Euro.
Der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Berlin, Alexander Kraus, hat sich die Fahrradreparaturstation vor dem Rathaus Reinickendorf kürzlich einmal genauer angesehen: „Es gibt noch zwei verschiedene Schraubendreher und zwei Reifenheber. Alle anderen Werkzeuge wurden mittlerweile von den Stahlkabeln abgeknipst. Immerhin scheint die Pumpe noch zu funktionieren. Was soll ich denn damit noch anfangen?“ Kraus schätzt, dass zu den mindestens 40.000 Euro für die Fahrradstationen zusätzlich noch Folgekosten für die Wartung und den regelmäßigen Ersatz der Werkzeuge hinzukommen werden.
Der Bund der Steuerzahler meint, dass die Auslegung von Fahrradreparaturwerkzeugen keine Staatsaufgabe ist und empfiehlt allen Radfahrern pannensichere Reifen oder Flick- und Werkzeug dabei zu haben.
Minipumpe, Mulittool, Reifenheber und Flickzeug sollte jeder Radfahrer dabei haben.
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