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Screenshot der Internetseite des Bezirksamts

"Steglitz-Zehlendorf. Wo es uns gut geht."

Bund der Steuerzahler Berlin e. V. / Meldungen 01.02.2021

Ein Imagefilm für den Berliner Bezirk

Der Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat in einen Imagefilm investiert. Gemeinsam mit einer Filmproduktionsfirma wurde für einen fünfstelligen Betrag ein kurzer Clip produziert, der „alltägliche“ Situationen und „ein sehr lebendiges und zugleich realitätsnahes Bild des Berliner Südwestens“ zeigen soll.

In Werbespots wird oft ein bisschen übertrieben oder geschummelt. Wenn man die Büchse zu Hause aufmacht, sehen die Ravioli doch nicht mehr ganz so schön wie auf dem Etikett aus. Die leckeren Fruchtstückchen, die im Werbespot um den Joghurt tanzen, sind in der Realität dann nur noch Aromen mit eventuell natürlichem Ursprung. So ähnlich verhält es sich mit dem neuen Werbespot für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Darin scheint im Bezirk immer die Sonne, das Gras ist saftig grün, die Blümchen bunt. Menschen liegen im Strandbad Wannsee oder forschen an der Freien Universität. Und wer spazieren geht wird begleitet von funkelnden Sonnenstrahlen, die romantisch durch die Bäume scheinen. Das passiert so vielleicht an schönen Sommertagen, beschreibt aber nicht die Alltagsrealität im Bezirk.

Mit dem Filmchen will der Bezirk sein Image aufpolieren. Bürger, Arbeitnehmer und Unternehmer in den Bezirk locken, die „Teil des Ganzen“ werden sollen. Ob Bürger, die in den Bezirk ziehen oder sich dort bewerben, ihre Entscheidung von einem Imagefilm des Bezirksamtes abhängig machen, darf bezweifelt werden. Genauso auch, ob der Bezirksamt-Film für Unternehmen, die in ihrer Standortentscheidung noch unsicher sind, das Zünglein an der Waage ist.

Also, wozu das Ganze? 20.299 Euro hat der Streifen gekostet und nicht nur den Bund der Steuerzahler, sondern auch die SPD- und Linksfraktion der hiesigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf den Plan gerufen. Beide Fraktionen haben umfangreiche Fragenkataloge im Rahmen Kleiner Anfragen an die BVV eingereicht. Darin wird viel Kritik laut: Wozu so ein Imagefilm in Corona-Zeiten? Warum so viel FU? Der Film zeige nicht die Realität. Und so weiter.

Der Bund der Steuerzahler bezweifelt den Effekt eines solchen Filmes und ist der Meinung, die 20.299 Euro wären an anderer Stelle besser investiert gewesen. Wir werden den Sachverhalt weiter beobachten und wieder über den Fall berichten, wenn alle Fragen an die BVV beantwortet sind.

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