Profi-Fußball an Polizeikosten für Hochrisikospiele beteiligen – Jetzt!
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BdSt wertet Urteil des Bundesverfassungsgerichts als Erfolg für alle Steuerzahler / Verband favorisiert Fondslösung statt Gebührenmodell
Nach einem Jahrzehnt juristischer Scharmützel hat das Bundesverfassungsgericht heute für Klarheit gesorgt: Die Beteiligung von Profifußballclubs an erhöhten Polizeikosten zur Sicherung von Hochrisikospielen ist rechtens und mit dem Grundgesetz vereinbar. Ein Erfolg für alle Steuerzahler und für den BdSt, der auch bei der mündlichen Verhandlung im April 2024 dabei war!
Seit Jahren plädiert der Bund der Steuerzahler mit Blick auf sogenannte Hochrisikospiele für eine Fondslösung im Profifußball – dieser Fonds sollte durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) als Organisatorin und Vermarkterin des deutschen Profifußballs zusammen mit den 36 Clubs der beiden Bundesligen gespeist werden. Dazu BdSt-Präsident Reiner Holznagel: „Fußball ist ein Milliardengeschäft. Wenn besonders risikoreiche Spiele eine deutlich höhere Polizeipräsenz zur Sicherheit der Menschen erfordern, ist es nur fair, wenn die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden und nicht allein die Steuerzahler und öffentlichen Haushalte belasten.“ Ein konkreter Vorschlag des Verbands bezieht sich auf eine freiwillige und gemeinsame Fondslösung der Vereine, um einen Flickenteppich zu vermeiden und die Steuerzahler zu entlasten. „Von der erhöhten Polizeipräsenz profitieren vor allem die Clubs“, begründet Holznagel. „Eine Fondslösung wäre der bessere Weg, bevor die Länder mit eigenen Gebührenmodellen wie in Bremen reagieren. DFL, Proficlubs und Politik müssen jetzt konstruktive Gespräche aufnehmen!“
Hintergrund des langen Rechtsstreits ist eine Initiative des Landes Bremen, das 2015 dem Ligaverband DFL erstmals Gebühren für ein „Hochrisikospiel“ in Rechnung gestellt hatte. Dabei geht es Bremen nicht um die kompletten Kosten für die Polizeieinsätze, sondern nur um die Mehrkosten für Veranstaltungen, bei denen zusätzliche Polizeikräfte erforderlich sind. Bei unproblematischen Partien sind rund 250 Polizeikräfte in Bremen im Einsatz, doch bei Hochrisikospielen (z. B. Derbys) bis zu 1.000 – der finanzielle Mehraufwand beläuft sich teils auf mehr als 400.000 Euro. Übrigens: Nach DFL-Angaben gab es in der Saison 2022/23 bei insgesamt 612 Begegnungen in der 1. und 2. Bundesliga 52 sogenannte Rot- bzw. Hochrisikospiele. Die Mehrkosten zur Sicherung dieser Partien belaufen sich bundesweit auf geschätzt 20 bis 30 Millionen Euro pro Saison.