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Hessentag: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Bund der Steuerzahler Hessen e. V. / Presseinformation 24.05.2018

Auch in Korbach feiert Hessen erneut völlig überdimensioniert / Kehrseite des Fests sind Millionendefizite / Ein Landesevent pro Jahr genügt

Der BdSt Hessen kritisiert, dass in diesem Sommer in Korbach erneut das teuerste und längste Landesfest Deutschlands stattfindet. Zwar richte sich die Kritik nicht gegen den Hessentag als solchen, doch die dafür aufgewendeten Summen müssten deutlich gesenkt werden.

„Was in den 1960er Jahren als bescheidenes Fest an einem Wochenende begann, ist zu einer zehntägigen Party ausgeufert, die aus unterschiedlichen öffentlichen Kassen mit mehr als 20 Millionen Euro subventioniert wird. Unter dem Motto ‚Sympathisch. Bunt. Goldrichtig!‘ feiert das Land zwar auch 2018 wieder wie im Goldrausch, dabei ist aber längst nicht alles Gold, was glänzt“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen. Die Kehrseite der Hochglanzveranstaltung seien Millionendefizite, die vor allem die Bürger der Ausrichterkommune hart träfen. So habe der Hessentag 2017 noch tiefere Finanzlöcher im ohnehin schon hochverschuldeten Rüsselsheim hinterlassen.

Der Gigantismus des Landesfests müsse beendet werden, indem entweder kürzer oder in einem anderen Turnus gefeiert werde – so wie es alle übrigen Bundesländer vormachten. Beispielsweise sei der Rheinland-Pfalz-Tag auf ein Wochenende beschränkt und Nordrhein-Westfalen komme sogar mit einem dreitägigen Fest im Zwei-Jahres-Rhythmus aus. „Unsere Nachbarn leiden wegen ihrer Bescheidenheit sicher nicht an Identitätsproblemen, haben dafür beim Feiern aber bestimmt ein besseres Gewissen. Schließlich kostet jeder Tag mehr zusätzliches Geld für Aufbauten, Gagen, Personal und Sicherheit“, so Papendick. Zudem sei fraglich, ob zur Festigung der hessischen Identität wirklich internationale Stars wie „Sunrise Avenue“ oder „Mando Diao“ eingekauft werden müssten. Insgesamt ließen sich etliche Millionen Euro einsparen. Leider habe sich der Reformeifer in der Landespolitik bisher aber nur auf kosmetische Änderungen beschränkt.

In diesem Jahr ist aus Sicht des hessischen Steuerzahlerbunds besonders problematisch, dass Hessentag und Landesgartenschau parallel an zwei verschiedenen Orten ausgetragen werden. Das Land sollte die Gesamtkosten für sämtliche freiwilligen Veranstaltungsleistungen deckeln und sich auf ein Fest beschränken. „Ein größeres Hessenevent im Jahr reicht völlig aus, eine Zusammenlegung der beiden Veranstaltungen wäre problemlos möglich“, so Papendick.

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