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Wittens Rathaus wird modernisiert - Sanierung deutlich teurer

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen 12.04.2022, Janine Bergendahl

Witten hat ein Ziel vor Augen: Ein modern ausgestattetes Verwaltungsgebäude, in dem ganz besonders die Bürgerfreundlichkeit im Vordergrund steht. Das beinhaltet Barrierefreiheit und ein klares Leitsystem, aber auch ein neu entstandenes Rathaus-forum, das der Öffentlichkeit für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Außerdem wird die Zahl der Arbeitsplätze von etwa 350 auf etwa 500 erhöht.

Vor einigen Jahren besuchten zwei BdSt-Kollegen das denkmalgeschützte Rathaus in Witten und waren sich einig: Hier wurde lange nichts mehr am und im Gebäude gemacht, der Sanierungsbedarf war offensichtlich. Auch die Stadt registrierte die ständige Notwendigkeit für kleinere Reparatur-, Ausbesserungs- und Sanierungsarbeiten als kontinuierlicher Kostentreiber. Ein externes Gutachten bestätigte, dass die Komplettsanierung wirtschaftlicher sei; und die Landesregierung Nordrhein-Westfalen bewertet die Sanierung des Wittener Rathauses als Modellprojekt für die Sanierung eines Denkmal-geschützten Gebäudes im Bestand. 
Die Bauarbeiten wurden in zwei Teile gesplittet: den Süd- und den Nordflügel. Untersuchungen zeigten, dass der Bestand im Hinblick auf die statischen und brandschutztechnischen Anforderungen wesentliche Mängel aufwies, die durch kostspielige Zusatzmaßnahmen den Anforderungen an die aktuelle Nutzung angepasst werden mussten. Die Stadt erklärt auf unsere Anfrage: „Die Kostensteigerung lässt sich zum größten Teil auf konstruktive Ausführungsanpassungen zurückführen, die das Bauen im Bestand an einem denkmalgeschützten Gebäude mit sich bringt. So mussten wir in der Ausführung umplanen, da erst nach dem Rückbau ersichtlich wurde, dass Bauteile aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht so ausgeführt worden sind, wie es in den Planungsunterlagen angegeben war. Zusätzlich war die Heizungsverrohrung stärker beschädigt als angenommen und musste ausgetauscht werden. Weitere Mehrkosten ergeben sich aus geänderten Nutzungsanforderungen. Hier wirkt sich vor allem das angepasste Sicherheitskonzept aus, das aber natürlich direkt für beide Gebäudeteile erstellt wurde.
Ein weiterer Teil der gestiegenen Kosten lässt sich auf die stark angestiegene Baukonjunktur zurückführen. Die Baupreisentwicklung wurde in der Planung niedriger eingeschätzt, hat sich aber in der Realität viel stärker entwickelt, als angenommen werden konnte.“ 
Wie spiegelt sich das in den Kosten wider?
Die ursprüngliche Schätzung lag bei 25,85 Millionen Euro, kletterte dann auf 29,63 Millionen Euro. Aktuell rechnet die Stadt mit einer Sanierungssumme von 39,38 Millionen Euro. Dabei befindet sich Witten seit Jahrzehnten in finanzieller Schieflage und immer noch im Haushaltssicherungskonzept. Die Bürgerschaft muss dafür bereits kräftig in die Tasche greifen: So zählt Witten mit 910 % bei der Grundsteuer B  zur Gruppe der NRW-Spitzenreiter. 
Mittlerweile ist die Bauausführung im Südflügel  bis auf kleinere Restarbeiten so gut wie abgeschlossen. Die Bauzeit hatte sich von ursprünglich geplanten 46 Monaten auf 65 Monate verlängert, zum einen weil man auf die notwendigen Förderbescheide warten musste und durch die Arbeit im Bestand. Mittlerweile sind auch die Förderzusagen da: „Die zuwendungsfähigen Kosten betragen etwa 32,5 Mio. Euro, die bewilligte Zuwendung laut Zuwendungsbescheide liegt bei etwa 20,2 Mio. Euro.  Für die zuwendungsfähigen Mehrkosten von etwa 10,4 Mio. Euro haben wir eine weitere Förderung beantragt“, so die Stadt. Im Herbst 2023 soll die Sanierung beendet sein. 

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