
Trotz Sanierung selten geöffnet: Museum Lennestadt
Vier Jahre Umbauzeit und knapp zwei Millionen Euro Sanierungskosten – das Museum Lennestadt bietet eine neu konzipierte Ausstellung in sechs frisch sanierten Räumen. Ein Besuch ist allerdings nicht einfach, die Önungszeiten sind arg eingeschränkt. Der Grund dafür sind die Personalkosten und eine unzureichende Nachfrage.
Ein historisches Schulzimmer, ein Webstuhl, alte Tabakkisten – viele liebevoll arrangierte Exponate im Museum der Stadt Lennestadt erinnern an das Leben in früheren Zeiten. Sie veranschaulichen, wie 43 Dörfer zu einer Stadt geworden sind und wie sich durch Industrialisierung und den Bau einer Eisenbahnlinie bäuerliches Leben und die Region verändert haben.
Neuer Begegnungsort
Seit 1993 gibt es das Museum der Stadt Lennestadt im alten Amtshaus. 2015/16 wollte die Stadt das imposante Gebäude verkaufen. Eine Sparmaßnahme, so die Stadt, denn Dauerausstellung und Räumlichkeiten waren veraltet. Doch dann entschied man, das Nutzungskonzept des Hauses und des Grundstücks mit Fördermitteln zu erneuern. Holzböden wurden abgeschlien, Innenräume saniert, WC-Anlagen barrierefrei. Auch ein Aufzug zu allen Etagen des Gebäudes wurde angebaut, Außenächen neu gestaltet, die vom benachbarten Kinderhort und Schützenverein mitgenutzt werden können.
Nach einer vierjährigen Bauphase sei so ein neuer Begegnungsort für Museum, Heimatverein, Schützenverein und Kinderhort geschaen worden, so die Stadt. Knapp zwei Millionen Euro hat die Sanierung des Museums gekostet. 60 Prozent hat das Land über das Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ getragen.
Eingeschränkte Önungszeiten
Doch nicht alle Lennestädter Bürgerinnen und Bürger sind von der Investition ins Museum überzeugt. Warum wurde so viel Geld in die Sanierung gesteckt, wenn das Museum dann doch nur selten geönet hat, fragen kritische Bürger. Das Museum hat dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr geönet und von 14 bis 16 Uhr. Ausgerechnet an den Wochenenden, wenn potenzielle Gäste üblicherweise Zeit haben, wird der Museumsbesuch noch schwieriger. Nur an jedem ersten Sonntag im Monat hat das Museum von 14 bis 17 Uhr geönet.
Der BdSt hakt nach
Wir haben die Stadt Lennestadt nach den Gründen für die eingeschränkten Önungszeiten befragt. Die knappe Antwort lautete „Personalkosten“ und „Nachfrage“. Auch mit den nackten Besucherzahlen ist kein Staat zu machen. In den drei Jahren vor der Sanierung waren 2017 mindestens 490 Gäste und in den Jahren 2018 und 2019 jeweils 600 Besucher im Museum, so die Antwort aus Lennestadt.
Und dann sind da noch die Betriebskosten, zu denen die Stadt seit der Wiedererönung im Mai 2024 noch keine Zahlen hat. Finanziell schwierige Zeiten Die Frage muss erlaubt sein, ob es sich gelohnt hat, so viel Steuergeld in das Museum zu investieren. Zumal Lennestadt vor nanziell schwierigen Zeiten steht. Immerhin: Seit der Wiedererönung Ende Mai bis Ende Oktober 2024 waren schon 775 Gäste im Museum.
Die Stadt hofft, dass es im Jahr 2025 mit Wiedereinführung der museumspädagogischen Angebote und den zu erwartenden Schulbesuchen nochmals mehr Besucher werden.
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