+++ Länger Arbeiten ist erlaubt – Arbeitszeitgesetz gelockert +++
Finanzämter in Rheinland-Pfalz arbeiten immer langsamer
So lange warten Sie auf Ihren Steuerbescheid!
Wir haben den Bearbeitungs-Check gemacht: Berlin ist top/Einige Bundesländer brauchen aber mehr als 50 Tage
Die schnellsten Finanzämter Deutschlands gibt es in Berlin – die Steuerzahler in Thüringen mussten im Durchschnitt am längsten warten. Dies ist das Ergebnis unseres aktuellen Bearbeitung-Checks 2019: „So lange warten Sie auf Ihren Steuerbescheid!“ Dieser BdSt-Check deckt auf, in welchem Bundesland die Steuererklärungen von Arbeitnehmern, Unternehmern und schließlich im allgemeinen Durchschnitt am zügigsten bearbeitet werden. Unsere Recherche begleitet ein Appell: Es darf nicht vom Wohnort abhängen, wann Bürger und Betriebe ihren Steuerbescheid erhalten und möglicherweise sogar Geld zurückbekommen!
Im Einzelnen: Je nach Bundesland unterscheiden sich die Bearbeitungszeiten der Steuererklärungen. Deshalb fragt der Bund der Steuerzahler jedes Jahr bei der Finanzverwaltung nach. Demnach belegt Berlin den Spitzenplatz zum dritten Mal in Folge: Hier mussten die Steuerzahler im Schnitt nur 40 Tage auf ihren Steuerbescheid warten. Mit 40,1 Tagen schaffte es Hamburg – wie im Jahr zuvor – auf den zweiten Platz. Die meiste Geduld mussten Bürger in Thüringen und Schleswig-Holstein aufbringen: Dort brauchte es von der Abgabe der Einkommensteuererklärung bis zum Bescheid im Durchschnitt rund 58 Tage. Lediglich Nordrhein-Westfalen meldete keine konkreten Zahlen. Das Bundesland teilt nur mit, dass es zwischen 2 Wochen und 6 Monaten brauche, um Steuererklärungen zu bearbeiten.
Positiv: Unterschied zwischen erstem und letztem Platz schmilzt – noch 18 Tage
Die Bundesländer haben sich im Vergleich zum Vorjahr einander angenähert: Zwischen dem Spitzenreiter und dem langsamsten Bundesland beträgt der Unterschied bei der Bearbeitungszeit inzwischen noch 18 Tage – im Jahr zuvor lagen zwischen dem erst- und letztplatzierten Bundesland (Berlin bzw. Niedersachsen) noch 25 Tage. Dennoch halten wir die Unterschiede zwischen den Finanzämtern nach wie vor für zu groß! Konkretes Beispiel: In der Kategorie Arbeitnehmer benötigt der Stadtstaat Bremen als letztplatziertes Bundesland im Schnitt 60 Tage und damit 22 Tage länger als der Spitzenreiter Berlin. Dadurch müssen die Bremer Arbeitnehmer deutlich länger auf eine Erstattung von zu viel bezahlten Steuern warten als die Hauptstädter. Das darf nicht sein!
Negativ: Bearbeitungszeiten nicht viel kürzer – trotz zunehmend automatisierter Bearbeitung
Nicht zufrieden stellt, dass sich die Bearbeitungszeiten auch bei zunehmend automatisierter Bearbeitung nicht noch mehr verkürzt haben: Während die Finanzbeamten im Jahr 2018 rund 10 Prozent der Einkommensteuererklärungen nicht mehr manuell erledigen mussten, betrug die sogenannte Autofallquote 2019 dann schon rund 13 Prozent. Wird eine Erklärung automatisch bearbeitet, erhalten die Steuerzahler ihre Bescheide binnen 10 bis 14 Tagen. Wir meinen: Dies hätte zu einer insgesamt kürzeren Bearbeitungsdauer führen müssen.
Diese und viele weitere Informationen enthält der BdSt-Bearbeitungscheck. Neben den reinen Zahlen gehen wir dort auch vielen Mythen nach: Bearbeiten die Finanzbeamten Erstattungsfälle tatsächlich langsamer? Den Check können sich Mitglieder im Mitgliederbereich auf www.steuerzahler.de downloaden. Andere Interessierte erhalten die Recherche kostenfrei unter info(at)steuerzahler.de, Medienvertreter wenden sich bitte an presse(at)steuerzahler.de