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Janine Bergendahl

MiQua in Köln: Noch später, noch teurer

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Arbeitnehmer-News / Newsticker Nordrhein-Westfalen 14.08.2021, Andrea Defeld

Im vergangenen Jahr berichteten wir im Schwarzbuch, dass die Baukosten beim Kölner Archäologieprojekt „MiQua“ von 48 auf 95 Millionen Euro gestiegen waren. Mittlerweile müssen die Steuerzahler 127 Millionen Euro berappen.

In einem Rundgang unterhalb des Rathausplatzes will die Stadt zeigen, was von einem römischen Statthalterpalast, einem mittelalterlichen jüdischen Viertel und einem Goldschmiedeviertel die Jahrhunderte überdauert hat. „MiQua” heißt das Projekt, das eine unterirdische Archäologische Zone mit einem oberhalb liegenden Jüdischen Museum verbindet. Archäologiefans hatten sich einst auf die Eröffnung im Jahr 2017 gefreut, jetzt wird es wohl vor 2025 nichts mit einem Besuch werden. Auch die Kosten explodierten: 2010 sollte das Projekt 48 Millionen Euro kosten, jetzt sind es 127 Millionen.  
Ursachen für die weiteren Kostensteigerungen sind laut Stadt u.a.: 
Mehrkosten durch Planungsänderungen, die dem Bestand geschuldet sind 
Baupreissteigerungen in allen Gewerken durch die erste Bauzeitverschiebung von zwei Jahren
Verbesserung der Barrierefreiheit im unterirdischen Ausstellungsparcours
Zwingend notwendige Planungsänderungen durch aktuelle Sicherheitseinschätzungen der Kriminalpolizei hinsichtlich jüngster antisemitischer Ereignisse. 
Für die Stadt besonders fatal ist, dass sie die Kostensteigerungen ohne Unterstützung des Landes tragen muss. In Köln stiegen die Landesmittel coronabedingt lediglich um eine Million Euro auf 33,7 Million Euro. Den Rest, also über 93 Millionen, zahlt die Stadt. 2015 hatte die Stadt bei ihrem Eigenanteil noch mit 28,8 Millionen Euro gerechnet. Von Anfang an war klar, dass das MiQua einen erhöhten Schwierigkeitsgrad bei allen Planungs- und Ausführungsprozessen mit sich bringen würde. Eine Stadt, die seit Jahren mit dem Haushaltsausgleich ringt, hätte sich auf ein solch unkalkulierbares Projekt nicht einlassen dürfen. Andrea Defeld, [email protected]

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