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Miqua-Baustelle in Köln droht Baustopp
Die Kündigung des Stahlbauunternehmens zieht ungeklärte Folgen für Terminplan und Baukosten nach sich
Düstere Aussichten in Köln: Von geplanten 48 auf 127 Millionen Euro sind die Baukosten beim Archäologieprojekt „MiQua“ gestiegen. Und es geht weiter. Ende Dezember 2021 gab die Stadt bekannt, dass sie dem Stahlbauunternehmen gekündigt hat. Weitere Kosten und Verzögerungen drohen.
Unterhalb des Rathausplatzes in Köln liegen Reste eines römischen Statthalterpalastes, eines mittelalterlichen jüdischen Viertels und eines Goldschmiedeviertels. Mit dem Projekt „MiQua” will die Stadt diese archäologischen Funde an Ort und Stelle in einem unterirdischen Rundgang präsentieren und mit einem oberirdischen Jüdischen Museum verbinden. Die Eröffnung sollte ursprünglich 2017 stattfinden, doch ob der zuletzt angepeilte Eröffnungstermin im Jahr 2025 zu halten ist, steht in den Sternen. Auch die Kosten, die derzeit bei 127 Millionen Euro liegen, werden wohl weiter steigen. Der Grund: Die Stadt hat sich kurzfristig von dem Stahlbauunternehmen getrennt. Stetige Unzuverlässigkeit, wiederholte Terminüberschreitungen und maßlos überzogene Nachforderungen hätten ihr keine andere Wahl gelassen.
Nach Darstellung der Stadt gipfelte das unlautere Verhalten in der Drohung, zur Montage bereitstehende Bauteile zurückzuhalten und notwendiges Material nicht zu bestellen, wenn die Stadt den Forderungen des Unternehmens nicht nachkomme. Über Monate sei die Baustelle unzureichend, zuletzt gar nicht mehr mit Personal besetzt gewesen. Alle Einigungsversuche der Stadt seien an den maßlosen Forderungen des Stahlbauunternehmens gescheitert. Mit der Trennung werde finanzieller Schaden von der Stadt Köln und allen Steuerzahlern abgewendet. Doch zu den Folgen für die weitere Entwicklung der Kosten und Termine kann die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt keine verbindlichen Angaben machen.
Beim Gewerk Stahlbau handele es sich um eines der Schlüsselgewerke, ohne das auch für alle weiteren kein Baufortschritt mehr möglich sei, so die Stadt. Die Fertigstellung des Stahlbaus sei ursprünglich zum 31. März 2021 geplant gewesen. Die nun erst deutlich später mögliche Fertigstellung werde sich zeitlich auf die nachfolgenden Gewerke (Fassade, Dach, Technische Gebäudeausrüstung, Ausbau und Ausstellung) und deren Vertragsfristen auswirken. Hiervon seien 18 bereits beauftragte Firmen betroffen sowie mindestens weitere 16 Gewerke, die noch ausgeschrieben werden müssten. Die Ausschreibungen und Vergaben seien nun so lange zurückgestellt worden, bis wieder Terminsicherheit bestehe.