Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  Kalte Progression: Belastete Steuerzahle...

Kalte Progression: Belastete Steuerzahlende 2022 mit 10,9 Milliarden Euro

13.02.2023, https://onlineservice.addison.de/1748528759/urlapi/xml/aktuell/show/id/15230

Die kalte Progression belastete die Steuerzahlenden im Jahr 2022 mit 10,9 Milliarden Euro. Dies zeigen Berechnungen des ifo Instituts. Aufgrund der damit verbundenen geringeren steuerlichen Beschäftigungsanreize seien dem Staat so Mehreinnahmen von 9,3 Milliarden Euro durch die kalte Progression geblieben. "Für 2023 gleicht das neue Inflationsausgleichsgesetz die Steuerbelastung der Haushalte durch die kalte Progression nahezu aus, kompensiert aber nicht die verbleibende Steuerbelastung durch die Inflation des Vorjahres 2022", sagt ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die zusätzliche Steuerlast hätten vor allem die Mittelschicht und höhere Einkommen getragen. Ohne Ausgleich habe die kalte Progression die Privathaushalte im Jahr 2022 durchschnittlich knapp 325 Euro gekostet. Das entspreche 0,7 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens. Die obersten zehn Prozent der Einkommen zahlten laut ifo Institut fast 1.000 Euro mehr Einkommenssteuern (inklusive Solidaritätszuschlag). Das entspreche in etwa 0,9 Prozent ihres Jahreseinkommens. Die obere Mittelschicht – Steuerzahlende, die rund 60.000 Euro zur Verfügung haben – habe im Verhältnis zum ihrem durchschnittlichen Jahreseinkommen die höchste Last getragen.

"Bei der Beseitigung der kalten Progression sollte sich die Politik nicht auf den reinen Inflationsausgleich beschränken. Ökonomisch sinnvoller wäre, sie durch das Wachstum der nominalen Einkommen auszugleichen. Statt der Inflationsrate würde dabei das durchschnittliche Wachstum der nominalen Einkommen berücksichtigt", sagt Florian Dorn, ifo-Forscher und Koautor der Studie. Andernfalls würde der Staat selbst dann einen zunehmenden Anteil des volkswirtschaftlichen Einkommens beanspruchen, wenn die realen Einkommen ohne Inflation steigen. "Der Ausgleich der kalten Progression sollte automatisch über einen Tarif auf Rädern erfolgen, bei dem sich die Eckwerte der Tarifzonen jährlich in Höhe des Wachstums der nominalen Einkommen anpassen", so Dorn.

Ifo Institut, PM vom 10.02.2023

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland