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© Peter Raap, Wrackrumpf Seute Deern BHV (Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Gipfel der Unverantwortlichkeit

Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen e. V. / Presseinformation 29.09.2020, Vermöhlen

BdSt: „Keine 46 Millionen Euro Steuergeld für die Seute Deern!“

Der Bund der Steuerzahler fordert die Politik in Bremen sowie im Bund dazu auf, von den Plänen eines Ersatzbaus für den 2019 nach langem Siechtum havarierten Holzsegler „Seute Deern“ Abstand zu nehmen. „Die Bewilligung der Steuermillionen war schon vor der Corona-Krise höchst fragwürdig. Sie ist heute, angesichts der explodierenden Staatsverschuldung, der Gipfel der haushaltspolitischen Unverantwortlichkeit“, ärgert sich der Bremer BdSt-Vorstand Carl Kau. "Es grenzt an Wahnsinn, in Bremerhaven 46 Millionen Euro für den ungetreuen Nachbau eines Schiffes mit zweifelhafter historischer Bedeutung aus dem Fenster zu werfen."

Damit reagiert der Bund der Steuerzahler auf eine Vorlage (20/2073) der Senatorin für Wissenschaft und Häfen für die morgige Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft, Medien, Datenschutz und Informationsfreiheit. Dieser Vorlage zufolge stellt ein „nicht segelbares Museumsschiff mit Schwimmfähigkeitszeugnis in Stahlbauweise“ die einzig in Frage kommende Variante eines Nachbaus der hölzernen Seute Deern dar, der mit der im November 2019 zugesagten Bundesförderung von 46 Mio. Euro finanzierbar wäre. "Offensichtlich erwägt die Politik jetzt einen schlechten Abklatsch der Seute Deern zu bauen", bemerkt Kau.

Der Bund der Steuerzahler lehnt das gesamte Projekt kategorisch ab: „Es ist letztlich egal, ob das Geld aus Bremen, Berlin oder Brüssel kommt. Die Rechnung zahlt am Ende immer der Steuerzahler“, ruft Kau in Erinnerung. Aus diesem Grund müsse der Einsatz von Steuergeld immer mit dem größtmöglichen Nutzen einhergehen. Inmitten der Corona-Krise, in der Bund, Länder und Kommunen Milliarden von Schulden anhäufen würden, um die Auswirkungen der Pandemie zu bekämpfen, gehöre der Nachbau eines US-Segelschiffes mit Sicherheit nicht zu den drängendsten Staatsaufgaben.

Eine günstige und realisierbare Alternative sieht der Bund der Steuerzahler in der Verlegung der „Schulschiff Deutschland“ in den Museumshafen in Bremerhaven. Damit würde sogar ein Stück Bremerhavener Geschichte zu ihrem Ursprung zurückkehren, denn die „Schulschiff Deutschland“ lief 1927 in einer Werft in Geestemünde, einem Stadtteil Bremerhavens, vom Stapel – und nicht tausende Seemeilen entfernt, jenseits des Atlantiks.

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