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Finanzämter in Rheinland-Pfalz nur noch auf Platz 6

Presseinformation 27.03.2023

Steuerzahlerbund vergleicht Bearbeitungszeiten

Beim Bearbeiten von Einkommensteuererklärungen haben die Finanzämter in Rheinland-Pfalz weiter an Tempo verloren. Mit durchschnittlich 47,8 Tagen rutschten unsere Finanzämter im Deutschland-Vergleich von Platz 4 auf Platz 6 ab. Allerdings wurde in allen Bundesländern langsamer gearbeitet. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Steuerzahlerbundes.

Für die Steuererklärungen 2021 hatten die Steuerzahler ohne Berater bis zum 31. Oktober 2022 Zeit, ihre Erklärung beim Finanzamt einzureichen. Mit Berater ist sogar noch bis zum 31. August 2023 Zeit. Nach Abgabe heißt es aber abwarten, denn nun sind die Finanzbehörden am Zug. Wie schnell man seinen Bescheid erhält, hängt allerdings stark vom Wohnort ab. Denn je nach Bundesland unterscheiden sich die Bearbeitungszeiten teils erheblich voneinander. Der aktuelle BdSt-Vergleich für die Bearbeitungszeiten bezieht sich auf das Veranlagungsjahr 2021.

Bei der Betrachtung des allgemeinen Durchschnitts waren die Finanzämter in Berlin mit 40 Tagen an Bearbeitungszeit wieder am schnellsten in Deutschland. Damit verteidigt die Bundeshauptstadt zum 6. Mal ihren Spitzenplatz. Mit 40,1 Bearbeitungstagen folgt die Hansestadt Hamburg auf Platz 2 und Sachsen mit 46 Arbeitstagen auf Platz 3. Rheinland-Pfalz kommt mit 47,8 Arbeitstagen auf Platz 6 – im Vorjahr war es noch Platz 4 mit 38,9 Tagen. Am längsten mussten die Steuerzahler wiederum in Brandenburg mit 59,3 Tagen und in Bremen mit durchschnittlich 62,04 Tagen warten.

Bei Arbeitnehmern kann die Bearbeitung etwas schneller erfolgen, wogegen Selbstständige und Unternehmer eventuell mehr Wartezeit einplanen müssen, da ihre Steuerfälle meist komplexer sind. Werden nur die Einkommensteuererklärungen der Arbeitnehmer betrachtet, so ergibt sich das folgende Bild: Die Bundeshauptstadt Berlin hält Platz 1 mit 37 Bearbeitungstagen und Hamburg folgt auf Platz 2 mit 40,2 Bearbeitungstagen. Allerdings nimmt nun Rheinland-Pfalz Platz 3 mit 43,2 Bearbeitungstagen ein. Dagegen ist Bremen mit 64,52 Bearbeitungstagen wieder das Schlusslicht im Vergleich.

Zeitlich verschlechtert haben sich jedoch alle Bundesländer. Das Bearbeitungsjahr 2022 war weiterhin gekennzeichnet von der Corona-Pandemie und bereits von Zusatzaufgaben in den Finanzämtern. Denn seit Juli 2022 müssen die Grundsteuererklärungen abgegeben und somit bearbeitet werden. Das wirkt sich negativ auf die Bearbeitungszeiten der Einkommenssteuererklärungen aus – von Bundesland zu Bundesland reichte der Tempoverlust von 3,7 bis 16,14 Arbeitstagen. Mit 8,9 Tagen bewegt sich Rheinland-Pfalz hier im Mittelfeld.

Die Abgabe von Steuererklärungen hat sich übrigens für die Steuerzahler in Rheinland-Pfalz gelohnt. Die durchschnittliche Steuererstattung lag für das Jahr 2021 bei rund 1.072 Euro.

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